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Die Schönheit des Verfalls: die Burgruine Schenkenberg

Burgen im Kanton

Die Schönheit des Verfalls: die Burgruine Schenkenberg

· Online seit 01.10.2023, 12:25 Uhr
Umschlungen von Efeu inmitten des Waldes liegen Bruchstücke einer längst verfallenen Burg. Was wie eine Fabelwelt klingt, ist in Wirklichkeit im Aargauer Wald zu finden. Der fünfte und letzte Teil der Serie führt uns zur Burgruine Schenkenberg.

Quelle: ArgoviaToday / Selina Urech / Severin Mayer

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Es ist ein schmaler Grat zwischen Verfall und Erhalt, zwischen Trauerbild und Mystik. Das zeigt sich besonders im Thalheimer Wald, in dem die Burgruine Schenkenberg ihren Platz einnimmt. Einst ein imposantes Bauwerk, ragen heute noch die Trümmer aus dem Wald empor. Vor über 800 Jahren begann die Geschichte der grössten Burgruine im Aargau, doch erst vor knapp 20 Jahren konnte erstmals ihre Baugeschichte erforscht werden.

Die Anfänge der Schenkenberg

Zu Beginn war die Schenkenberg eine kleine Burganlage, in der in der die Familie eines Dienstadelsgeschlechts wohnte. Durch die wechselnden Besitzer vergrösserte sich die Anlage immer weiter. Erstmals in einer Urkunde erwähnt wurde die Burg Schenkenberg 1243. «Dominus H. de Schenkenberc» soll zu dieser Zeit darin gewohnt haben. Ob er Namensgeber der Burg war, ist allerdings unklar.

Die Burg war aber nicht nur ein Wohnsitz, sondern auch ein Statussymbol mit Wehrcharakter. So wurde die Anlage mehrfach erhöht, verstärkt und ergänzt. Man wollte nach Aussen zeigen, dass die Burganlage massiv und nicht leicht zugänglich war. Doch vieles war mehr Schein als Sein –1460 wurde die Burg dennoch von den Bernern erobert, welche die Anlage zu einem ihrer Landvogteisitze machten.

Von der Blütezeit zum Verfall 

Ab 1718 verfiel die Burg trotz den Verstärkungen und Anbauten. Denn die Schenkenberg war in einem schlechten Zustand. Statt die Burg für teuer Geld neu aufzurichten, entschied man sich, Schloss Wildenstein zu kaufen und den Vogteisitz dahin zu verlagern. Daraufhin bediente sich die Bevölkerung an den Steinmaterialien, was den Verfall beschleunigte. So wurde aus der Burg Schenkenberg schliesslich die grösste Burgruine des Kantons Aargau.

Bei den Untersuchungen im Jahr 2003, die im Zusammenhang einer grösseren Sanierungskampagne erfolgten, beschränkte man sich auf die aufgehenden erhaltenen Bauteile. Da keine Bodeneingriffe geplant waren, kam es auch zu keinen archäologischen Ausgrabungen, die das Wissen über die Anlage weiter vertieft hätten. Die Burgruine Schenkenberg verkörpert die Geschichte in Trümmern, die Schönheit im Verfall und die Mystik im Unerforschten.

Im Video erhaschst du nicht nur einen Blick in die «Aargauer Fabelwelt» der Burgruine Schenkenberg, sondern erfährst auch die Geschichte hinter der Ruine.  

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veröffentlicht: 1. Oktober 2023 12:25
aktualisiert: 1. Oktober 2023 12:25
Quelle: ArgoviaToday

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