Busslingen/Remetschwil

Hier schlagen schon wieder Speckdiebe im Hofladen zu

· Online seit 19.09.2022, 17:59 Uhr
Nur eine Woche ist es her, dass sich ein Speckdieb bei Franziska Gsell im Hofladen bediente. Das Fleisch scheint beliebt zu sein, denn nur sieben Tage später wurde wieder zugeschlagen. Diesen Sonntag wurde ein Diebespaar beim Plündern gefilmt.

Quelle: ArgoviaToday/Leonie Projer

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Gleicher Ort, gleicher Wochentag – sieben Tage später. Sonntagabend um 17 Uhr betreten zwei unbekannte Personen den Hofladen von Franziska Gsell in Busslingen, Remetschwil. Direkt zu Beginn rüttelt der Mann in blauer Jeansjacke prüfend am Kässeli. Allerdings scheint alles ordnungsgemäss abzulaufen, als die junge Frau einen Butterzopf samt Konfitüre in ihre Tasche steckt und Kleingeld in die Kasse schmeisst.

Trotzdem äugt der Mann mehrfach nervös in die Kameralinse des Ladens. Als sie den zweiten Kühlschrank vollgefüllt mit Fleisch entdecken, strahlen die Augen der diebischen Gäste. Plötzlich wird es hektisch: gleichzeitig räumen die beiden das Fleisch aus dem Kühlschrank in ihre Taschen, Landrauchschinken und speckumwickelte Würste werden vom Regal gegriffen. Lachend machen sie sich schliesslich mit der Beute aus dem Staub.

Bereits letzte Woche musste Franziska Gsell traurig einem Dieb nachsehen. Die Anzeige ging bei der Polizei ein, blieb bisher aber ohne Erfolg. Nun befindet sie sich im Dilemma: «Wenn jetzt jede Woche so viel geklaut wird, kann ich den Laden nicht mehr betreiben», erzählt die Bäuerin verzweifelt. In einem Hofladen funktioniere der Handel auf Vertrauensbasis. Wenn das Vertrauen zu oft missbraucht werde, verbleibt Gsell mit mehr Verlust als Einnahmen.

«Ich weiss noch nicht, wie ich weiterfahren möchte», berichtet Gsell. Sie überlegt sich, den Laden abzusperren und ihre Produkte nur zu verkaufen, wenn sie selber vor Ort ist. So könnte sie allerdings nur abends und am Wochenende Waren verkaufen, womit viel Laufkundschaft verloren gehen würde. Auch ein Schlüsseltresor ist für die Hofladenbetreiberin keine gute Lösung. Dann würde sich die Kundschaft auf Verwandte und Bekannte beschränken, denen sie den Code anvertrauen würde. Es muss also eine andere Massnahme her. Die entstandenen Videoaufnahmen der Diebe hat Gsell wieder der Polizei zugesendet.

veröffentlicht: 19. September 2022 17:59
aktualisiert: 19. September 2022 17:59
Quelle: ArgoviaToday

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