Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher
Eigentlich sollte SVP-Nationalrat Roger Köppel am Nationalfeiertag in Spreitenbach eine Rede halten. Sein Auftritt wurde aufgrund einer Gewaltdrohung am Sonntagabend jedoch abgesagt.
Am Freitag sei bei der Gemeindeverwaltung ein anonymes Schreiben mit konkreten Gewaltdrohungen eingegangen, teilte die Gemeinde Spreitenbach am Sonntag in einer Mitteilung mit. Sie reichte Strafanzeige gegen Unbekannt ein und analysierte die Lage zusammen mit der Polizei. Im Schreiben hiess es, man würde die Rede so lange stören, bis Köppel gezwungen wäre, die Rede abzubrechen. Dies erklärte Gemeindepräsident Markus Mötteli auf Anfrage.
Köppel wäre trotz Drohung gerne aufgetreten
Umso erleichterter ist Mötteli nun, dass die Feier trotzdem durchgeführt werden konnte. «Ich bin sehr froh, dass sie in diesem Rahmen stattfinden konnte und ich bin überrascht, wie viele Leute gekommen sind – trotz den widrigen Umständen, die wir im Vorfeld hatten», erklärt er gegenüber Tele M1.
Roger Köppel hat den Entscheid des Spreitenbacher Gemeinderats sofort akzeptiert. Dennoch war er laut Mötteli sehr enttäuscht, dass er nicht auftreten durfte. «Er wäre auch bereit gewesen, unter diesen Bedingungen in Spreitenbach aufzutreten», so Markus Mötteli.
Gemeindepräsident habe richtig gehandelt
In Folge fand die Feier ohne einen Gastredner statt. Laut einer Einwohnerin von Spreitenbach habe der Gemeindepräsident in einem Schreiben kommuniziert, dass auf die Schnelle keinen Ersatz gefunden werden könne. Trotzdem sei man mit dem Gemeindepräsidenten zufrieden: «Er hat das gut gehandhabt», sagte eine Einwohnerin, die am Fest teilnahm. «Sicherheit geht vor», meinte eine weitere Bürgerin. «Es ist aber schade, dass man in der Schweiz so etwas nicht mehr durchführen kann. Dass das Volk eine solche Macht hat. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Es ist traurig, das Ganze ist traurig.»
Dieser Meinung waren auch weitere Gäste der Feier: «Ich verstehe das nicht, dass jemand eine anonyme Drohung machen würde. Ich hätte es eigentlich begrüsst, dass er gekommen wäre. Einfach um auch zu hören, was er gesagt hätte.» Nicht der gleichen Meinung zu sein wie jemand anderes, sei normal und gut, «aber anhören sollte man einander trotzdem», meinte ein Einwohner von Spreitenbach. Man lasse sich aber das Fest dadurch nicht verderben. «Es ist sicher ein Stimmungsdämpfer, aber wir feiern trotzdem weiter.»
Den ganzen Tele-M1-Beitrag kannst du hier nachschauen:
Quelle: TeleM1
(red.)