Quelle: TeleM1
Der Grossbrand im Industriequartier von Spreitenbach (29. Mai 2022) hinterlässt auch Tage danach noch Spuren. Nicht nur beim Besitzer der abgebrannten Halle und den ausgelaugten Feuerwehrleuten, sondern auch bei den Landwirten in der Umgebung. Auf ihren Feldern lagen Kohleklumpen, von denen sie nicht wussten, ob sie giftig sind oder nicht.
Während des Brandes war die Bevölkerung angewiesen worden, die Fenster wegen des giftigen Rauchs zu schliessen. Unklar war, ob auch die Ernte, die eigentlich kurz bevor steht, kontaminiert wurde? Laut einer Mitteilung der Gemeinde Spreitenbach sei das nicht der Fall. Erste Analysen würden auf eine unbedenkliche Belastung hinweisen, heisst es. Weitere Proben bestätigen erste Resultate: Durch die Aschewolke sei der Boden nicht kontaminiert worden. Früchte, Gemüse und andere Landwirtschaftsprodukte aus dem betroffenen Gebiete könne man problemlos konsumieren, so die Gemeinde.
Landwirt Christian Järmann aus Remetschwil liess zuvor die Tiere als Vorsichtsmassnahme nicht aufs Feld. «Da passiert genau das Gleiche, wie wenn die Leute den Müll irgendwohin werfen und er gefressen wird.» Das könne bei den Kühen zu Magenproblemen oder gar zum Tod führen.
«Ich habe bei der Polizei angerufen und nachgefragt, die konnten nichts sagen, weil sie auch nichts wussten», sagte Järmanns Nachbar Peter Gsell. Später habe man ihm dann mitgeteilt, dass sich das Amt für Umwelt der Sache annehme.
Auf Anfrage von TeleM1 hiess es beim Amt, erste Untersuchungen deuteten darauf hin, dass die Brandreste nicht gefährlich seien. Man durfte reifes Obst und Gemüse nicht ernten. Für den Landwirt Hanspeter Huber aus Urdorf war das ein herber Schlag: Er musste sieben Tonnen Erdbeeren wegwerfen. Dies, nachdem er ein Jahr lang Arbeit reingesteckt hat. «Jetzt, da die Haupternte da wäre, kann man einfach nicht ernten. Wir haben reife Beeren hier, die kaputtgehen. Lebensmittel, die jetzt dahin sind.»
(vro)