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Das Museum Langmatt hat eine Zukunft: Baden spricht 10 Millionen Franken für die Sanierung

Historische BBC-Villa

Museum Langmatt ist gerettet: Baden spricht 10 Millionen Franken für Sanierung

18.06.2023, 18:11 Uhr
· Online seit 18.06.2023, 12:47 Uhr
Die Stadt Baden beteiligt sich mit 10 Millionen Franken an der gemeinnützigen Villa Langmatt AG. Die Stimmbevölkerung hat die Beteiligung in einer Abstimmung sehr deutlich gutgeheissen. Die als Museum genutzte Jugendstilvilla soll für 18 Millionen Franken saniert werden.
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Das Stimmvolk bewilligte die Beteiligung mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 79,3 Prozent (Ja: 4637 Stimmen, Nein: 1214 Stimmen). Die Beteiligung lag bei 48,4 Prozent, wie die Stadtkanzlei am Sonntag mitteilte.

Im Blick auf die geplante Gesamtsanierung der Anlage für 18,8 Millionen Franken wird die gemeinnützige Villa Langmatt AG gegründet. Die Stadt Baden stellt mit der Beteiligung an der AG mit einem Drittel der Aktien im Wert von 10 Millionen Franken ihre Investition sicher.

«Zukunft langfristig gesichert»

Stadtrat Benjamin Steiner ist erfreut über das Abstimmungsergebnis. In einer Medienmitteilung der Stadt lässt er sich zitieren: «Die Langmatt ist ein einzigartiges und identitätsstiftendes Badener Kulturgut. Dank dem heutigen Ja (...) ist die Zukunft dieser kulturellen und historischen Perle langfristig gesichert.» Lukas Breunig-Hollinger, der Präsident Stiftung Langmatt, ist gemäss Mitteilung sehr erfreut über das «hervorragende Abstimmungsergebnis». Es wurde dabei ein wichtiges Zwischenziel erreicht.

Villa und Park würden künftig – ganz im Sinne von Erblasser John Brown – ganzjährig für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Strategie gemeinsam erarbeitet

Die Beteiligung der Stadt an der gemeinnützigen Villa Langmatt AG basiert auf der Strategie «Zukunft Langmatt – Juwel für alle». Diese wurde in einem mehrjährigen Prozess von der Stiftung Langmatt, der Stadt Baden und dem Kanton Aargau entwickelt, um einer drohenden Schliessung der Langmatt aufgrund des starken baulichen und finanziellen Sanierungsbedarfs entgegenzuwirken.

Kanton beteiligt sich auch

Um die Sanierungskosten der Anlage zu finanzieren, leistet neben der Stadt auch der Kanton einen Beitrag von 6,65 Millionen Franken. Die Stiftung bringt unter anderem über Sponsoring die restlichen 2,15 Millionen Franken in die Kasse.

Das Museum Langmatt besitzt eine bedeutende Sammlung von Werken französischer Impressionisten, wie Claude Monet, Paul Cézanne, Camille Pissarro, Edgar Degas, Pierre-Auguste Renoir und Paul Gauguin.

Notverkauf von Kunstbildern

Die Bilder sind in der Langmatt ausgestellt, eine um 1900 entstandene ehemalige Fabrikanten-Villa eines Mitbegründers von Brown Boveri & Cie (BBC). Neben Bildern sind Möbel, Teppiche und Keramiken aus dem Erbe der Familie Brown ausgestellt. Das Museum besteht seit rund 30 Jahren.

Aus finanzieller Not verkauft das Museum Langmatt zudem ein bis zu drei Bilder. Auf diese Weise soll das Stiftungskapital um 40 Millionen Franken aufgestockt werden. Der Kapitalertrag soll den Betrieb langfristig finanzieren.

In den Jahren 2024 und 2025 werden die Villa und der Park für die geplante Gesamtsanierung geschlossen bleiben.

(sda/rio.)

veröffentlicht: 18. Juni 2023 12:47
aktualisiert: 18. Juni 2023 18:11
Quelle: ArgoviaToday

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