Eigentlich war der stadtbekannte Gastrobetrieb vor ein paar Jahren noch zum Verkauf ausgeschrieben, nun kam aber alles anders. Und das trotz guten und interessanten Angeboten, wie Robert Baydar sagt. Er ist der Sohn von Georg und Verdi Baydar, die das Lokal an der Haselstrasse in Baden im Jahr 2005 übernommen haben. In all den Jahren wurde «Speedy Food» in der Stadt Baden zu einer Institution.
Jetzt ist aber Schluss, unter dem Namen «Salaar Kebab» verkauft Robert Baydar zusammen mit Nouroz Ali Jafari und Mobarak Ali Mohammadi seit Freitag Döner im Taschen- und Fladenbrot.
Vater gesundheitlich angeschlagen
Vater Georg Baydar war über all die Jahre eine der Konstanten bei «Speedy Food». Er hatte das Händchen für den Teig sowie für die Tomatensauce. «Jetzt ist er seit längerer Zeit krankgeschrieben und kann sich nicht mehr um den Betrieb kümmern», erzählt Sohn Robert im Gespräch mit ArgoviaToday. Bandscheibenvorfall, Meniskusriss sowie eine Operation am Blinddarm zwangen den herzlichen Pizzaiolo in die Knie. Robert selber habe kein Talent für den Teig und die Sauce einer Pizza: «Deshalb mussten wir umdisponieren.»
Als dann vor einiger Zeit Nouroz Jafari und Mobarak Mohammadi im «Speedy Food» essen gingen, sprachen sie Robert an und wollten wissen, ob eine Zusammenarbeit möglich sei. Er habe zuerst etwas gezögert, wollte sich zuerst mit seinen Eltern absprechen. «Wir kamen dann aber zum Schluss, dass dies die richtige Entscheidung ist. Natürlich war der ausschlaggebende Punkt, dass mein Vater nicht mehr arbeiten konnte.» Und so entstand die Idee von «Salaar Kebab». Trotzdem sei ihm die Entscheidung schwer gefallen: «Das war meine Kindheit! Ich habe Pizzen an Jugendliche verkauft, die heute Familienväter sind und immer noch zu uns kommen.» Nach einer solch langen Zeit müsse aber auch ein neues Konzept her, fügt Nouroz an, der die Familie Baydar zusammen mit Mobarak überzeugen konnte. «Vielleicht war es einfach Schicksal», so Robert.
Kebab-Revolution in Baden?
Trotz zahlreicher Dönerbuden in Baden wurde der Geschmack von Nouroz und Mobarak nirgendwo in der Bäderstadt getroffen. «Deshalb wollten wir unbedingt in diesem Lokal ein Dönergeschäft eröffnen», erklären die beiden Mitgründer und Inhaber. Für die drei Gastronomen war deshalb klar: Alles muss frisch sein. Nach mehreren Versuchen, die perfekten Rezepturen für das Fladen- und Taschenbrot sowie für die zahlreichen Saucen zu finden, war es am Freitag nun soweit und «Salaar Kebab» konnte den Betrieb eröffnen. «Mein Bruder Philipp ist ein Feinschmecker, er gab uns immer Tipps, um alles noch besser zu machen», erklärt Robert stolz. Punkten will «Salaar Kebab» mit frischen Zutaten, selbst gebackenem Brot sowie hausgemachten Saucen. «Wir wollen den Kebab in Baden revolutionieren!»
Über 100 Personen waren über Mittag am Tag der Eröffnung dabei. Ein paar verliessen das Lokal auch ohne Essen wieder, weil ihnen die Warteschlange zu lang war. Das hat Gründe, wie Robert erklärt. Sie würden das Fleisch immer frisch schneiden und sich für den «revolutionären Kebab» Zeit nehmen. Deshalb könne es sein, dass es für einen Kebab etwas länger gehen kann als an anderen Orten. Aber: «Es lohnt sich», sind die drei Inhaber überzeugt.
Das neue Döner-Trio an der Haselstrasse zeigt sich kämpferisch und sicher, dass sich ihr Kebab in Baden durchsetzen wird. Und das trotz zahlreichen und unmittelbaren Konkurrenten in der Gegend. Denn: «Qualität gewinnt immer!»