Ein kaltes Bier an einem heissen Sommertag zu geniessen, wird in diesem Jahr um einiges teurer als in den vergangenen. Grund: Die Bierbrauereien haben wegen der Corona-Pandemie und dem Preisschock durch den Ukraine-Krieg mit so einigen Engpässen zu kämpfen. Vor allem an den Glasflaschen mangelt es. Das bemerkt auch Felix Meier, Geschäftsführer von der Brauerei Müller Bräu Baden, wie er gegenüber ArgoviaToday bestätigt. So würden sich die Brauereien regelrecht um die Glasflaschen streiten.
Glashersteller erleiden einen Engpass
Der Ursprung dieses Problems liegt hauptsächlich bei der Herstellung vom Glas. Viele der sogenannten Glashütten befinden sich in der Ukraine. Durch den Krieg und die Corona-Pandemie mussten sie ihre Produktion herunterfahren oder den Betrieb gar einstellen. «Firmen, welche die Bierflaschen schlussendlich herstellen, können kein Glas mehr einkaufen», wie Meier erklärt. Dadurch werden die Flaschen zur Mangelware und die Bierbrauereien müssen um einiges besser planen als in den vergangenen Jahren. «Es ist wichtig, dass man immer den Überblick über den Bestand der Flaschen hat. Zudem müssen wir so gut wie möglich Bierflaschen auf Reserve einkaufen.» Dies führt wiederum erneut zu einem Engpass. Eine kurzfristige Bestellung sei laut Meier nicht mehr möglich. Während die Brauereien früher knapp eine Woche auf ihre Lieferung warten mussten, sind es mittlerweile mehrere Wochen.
Bierpreise werden um einiges ansteigen
Die Folgen der Lieferengpässe sind auch für die Konsumentinnen und Konsumenten spürbar. «Im Vergleich zum vergangenen Jahr kostet das Bier im Biergarten Baden rund 10 Rappen mehr», so Meier. Diese Anpassung sei laut dem Geschäftsführer im Vergleich zu anderen Bierbrauereien noch moderat und wohl überlegt: «So wie die Preisentwicklung momentan ist, kann es nicht weiter gehen. Sie muss sich wieder einpendeln. Deshalb haben wir uns für diese Preisanpassung entschieden.»
Ob die Kalkulation von der Brauerei Müller Bräu künftig aufgeht und haltbar bleibt, das sei laut Meier nur zu erhoffen. Falls die Lieferengpässe weiter anhalten, müssen auch sie die Kosten für ihr Bier weiter anheben.
Leergut sollte man zurückgeben
Wer bekannterweise in Not steckt, der wird erfinderisch. Im Biergarten Baden wird in diesem Jahr deshalb vermehrt ein offenes Bier ausgeschenkt. «Die Problematik der Mangelware steckt vor allem im Einwegglas, da wir es danach wegwerfen. Das Mehrwegglas hingegen können wir nach dem Waschen weitere Male benutzen.» Eine andere Massnahme, welche die Brauerei Müller Bräu in diesem Jahr umsetzen will, ist, dass die Bier-Liebhabenden ihre Bierflaschen zurückbringen sollen. «Wir weisen darauf hin, dass die Konsumentinnen und Konsumenten ihr Leergut möglichst schnell zurückbringen sollen», so Meier
Die Konsumentinnen und Konsumenten können das laut Meier nachvollziehen: «Alle sehen, was momentan in der Welt passiert.» Deshalb sei das Verständnis für den Preisanstieg bei den Bier-Liebhabenden auch vorhanden.
(mbr)