Bözberg

Regenwurm-Population zeigt: Hochspannungsleitung für Bodenqualität harmlos

· Online seit 29.06.2022, 17:12 Uhr
Seit zwei Jahren gibt es zwischen Beznau und Birr eine 1,3 Kilometer lange Hochspannungsleitung im Boden. Die Stromnetz-Betreiberin Swissgrid wollte herausfinden, wie sich diese unterirdische Leitung auf die Natur auswirkt.
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Die gute Nachricht zuerst: Die Bodenqualität im Gebiet der unterirdischen Hochspannungsleitung ist nach wie vor gut. Wie Wissenschaftler des Bundes, welche das Projekt von Swissgrid begleiteten, herausgefunden haben, geht es zumindest den Regenwürmern gut. Dies sei ein Indiz für eine gute Bodenqualität, sagt Swissgrid-Mediensprecher Jan Schenk gegenüber Radio Argovia. «Die Regenwürmer fühlen sich wirklich wohl, denn es ist nach wie vor eine gute Population vorhanden.» Diese ersten Erkenntnisse seien wichtig.

Forschung für weitere drei Jahre

Seit zwei Jahren fliesst der Strom zwischen Beznau und Birr durch den Boden. Laut Jan Schenk ist die Studie erst in drei Jahren abgeschlossen. Die Regenwürmer seien zwar ein guter Indikator für den Boden, trotzdem gibt es auch noch andere Erdbewohner. «Im Boden gibt es Bakterien, Algen und Pilze. Was die Hochspannungsleitung für diese Bewohner bedeutet, werden wir erst mit der Langzeitstudie herausfinden», erklärt der Swissgrid-Mediensprecher. Man wisse einfach jetzt schon, dass die Bodenqualität erhalten bleibt. «Die Landwirte können weiterhin sorglos ihre Felder bepflanzen.»

Projekt auch aus technischer Sicht ein Erfolg

Und auch aus technischer Sicht funktioniert das Projekt gut, der Strom fliesst im Boden normal. Der Aufwand für die unterirdische Hochspannungsleitung ist aber relativ gross. Um die Kabel in den Boden zu graben, gab es beim Bözberg zwischen Beznau und Birr eine grosse Baustelle. Ob in Zukunft alle Hochspannungsleitungen vergraben werden, ist deshalb unwahrscheinlich. Laut Jan Schenk spielen mehrere Faktoren für den Entscheid der unterirdischen Leitung eine Rolle: «Es braucht den notwendigen Raum, wo man mit der Stromleitung überhaupt durchkommt. Gerade im dicht besiedelten Mittelland ist das nicht ganz so einfach. Und auch Umweltfaktoren, diverse technische Fragen sowie die Kosten spielen eine Rolle.» Schlussendlich habe bei solchen Projekten immer der Bund das letzte Wort.

(red.)

veröffentlicht: 29. Juni 2022 17:12
aktualisiert: 29. Juni 2022 17:12
Quelle: ArgoviaToday

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