Findlinge sind sehr alte und grosse Steine, die während den Eiszeiten von Gletschern abtransportiert und an den jeweiligen Standorten abgelegt wurden. Genau solche Findlinge werden seit rund einer Woche bei Schinznach-Bad zertrümmert. Die Steine gehören zum elf Kilometer langen Geoweg – eine Rundwanderung von Schinznach-Bad über Habsburg und Scherz.
Unverständnis bei Anwohnern
Dass diese Stücke der Erdgeschichte aus den letzten 200 Millionen Jahren zerstört werden, stösst bei Manfred Angliker auf Unverständnis. Er wohnt am Geoweg und zeigt sich gegenüber Tele M1 fassungslos: «Das ist doch so eine alte Sache, das findet man nicht mehr. Das findet man gar nicht mehr.» Insbesondere die Vorgehensweise der Gemeinde stösst Angliker sauer auf: «Ich kann nicht verstehen, dass man sie nirgendwo anders platziert. Man könnte sie sonst wo hinstellen.»
Finanzielle Mittel für Unterhalt fehlen
Als vor 30 Jahren die dazumal neue Autobahn A3 eröffnet wurde, schenkte der Kanton Aargau den Geoweg an die umliegenden Gemeinden. In all den Jahren wurde die beliebte Route vom Verein Aargauer Wanderwege unterhalten. Doch jetzt fehlen die finanziellen Mittel: «Das Problem war, dass man die ganze Infrastruktur, also die Informationstafeln und die Stationstafeln, hätte erneuern müssen. Die sind natürlich in die Jahre gekommen und waren auch beschädigt», so Horst Sager, Geschäftsführer Verein Aargauer Wanderwege. Die notwendigen Investitionen hätten die Gemeinden zwischen 5000 und 200'000 Franken gekostet.
Die Gemeinden Lupfig und Brugg kamen deshalb zum Schluss, auf die Investitionen zu verzichten. Der Brugger Stadtrat Reto Wettstein erklärt: «Nach der Prüfung der Modernisierung im Umfang von etwa 200'000 Franken hat man geschaut, wie der Geoweg noch gebraucht wird. Es waren immer weniger Schulklassen unterwegs und entsprechend hat man sich dann dagegen entschieden.»