Killwangen

Wegen Sicherheitsmängeln: Dorfbadi muss saniert werden – Personenkontrollen zeigten Wirkung

· Online seit 21.11.2023, 06:28 Uhr
Das Killwangener «Meierbädli» sorgte dieses Jahr für Schlagzeilen, weil Auswärtigen der Zugang verwehrt wurde. Doch das war nicht das grösste Problem der Gemeinde: Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) hat Mängel festgestellt, die dringend angegangen werden müssen.
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Das «Meierbädli» ist seit den 1970er-Jahren im Sommer ein beliebter Treffpunkt für die Killwangener Dorfbevölkerung. Weil der Eintritt gratis ist, war die kleine Dorfbadi stets auch für Auswärtige attraktiv, obwohl ihnen der Zutritt ausdrücklich verboten ist. Um ihr Kommen zu verhindern, führte die Gemeinde im Juni Personenkontrollen ein, wie ArgoviaToday bereits berichtete.

Bereits da kündigte Gemeindeammann Markus Schmid (Mitte) an, dass ein Konzept ausgearbeitet werde, um zum einen sicherzustellen, dass künftig wirklich nur Killwangenerinnen und Killwangener das Bad nutzen. Zum anderen aber hauptsächlich auch, um deren Sicherheit zu verbessern. Vor allem daran hapert es, wie Abklärungen der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) ergaben.

Der Gemeinderat beauftragte die BfU, weil er die Haftung bei Unfällen rechtlich geklärt haben wollte. Er erfuhr, dass die Einwohnergemeinde Killwangen haftpflichtig wird, «wenn die entsprechenden Voraussetzungen nicht erfüllt sind», wie es im Traktandenbericht zur Gemeindeversammlung vom Mittwoch, 22. November, heisst. Dann stimmt die Bevölkerung über den Sanierungskredit von 155’000 Franken ab, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt.

Zugang neu über die Wiese

Das Becken selbst wurde erst vor kurzem für rund 68’000 Franken erneuert. An der Umgebung der Anlage sei aber seit längerer Zeit nichts mehr gemacht worden, «sie ist teilweise stark sanierungsbedürftig», schreibt der Gemeinderat in den Unterlagen. Nun sollen bauliche und betriebliche Massnahmen umgesetzt werden, um der «Verletzung der Sorgfaltspflicht» entgegenzuwirken.

Unter anderem soll der Eingang neu über die Wiese durch einen separaten Weg erfolgen und der bisherige Eingang mit einer durchgehenden Mauer verschlossen werden. Zudem soll ein bis zu 1,8 Meter hoher Doppelstab-Gittermattenzaun inklusive Doppeltüre als Zugang für das Bauamt sowie als Notausgang für die jährlich stattfindende Beachparty aufgestellt werden. Auch die bestehende Steinmauer würde erweitert und neu bepflanzt. Die morschen und veralteten Türen zu den Garderoben sollen ebenso ersetzt werden wie auch die bestehende Holzverkleidung im Aussenbereich. Bisher fehlte zudem eine Alarmierung für den Notfall, was sich mit der Sanierung ebenfalls ändern soll.

Weiterhin Kontrollen durch Sicherheitsfirma

Ein Zutrittssystem mittels Badge hingegen wurde aus Kostengründen wieder verworfen: «Eine nachträgliche Installation wäre jedoch problemlos möglich», heisst es im Bericht weiter. Ammann Markus Schmid sagte vor einer Woche an einem Informationsanlass zudem, dass die Zutrittskontrollen durch eine Sicherheitsfirma Wirkung gezeigt hätten, wie die Lokalzeitung Limmatwelle schreibt. Pro Einsatz koste dies die Gemeinde rund 500 Franken. Sie werde künftig weiterhin auf solche Kontrollen setzen.

Stimmt die Gmeind dem Kredit zu, sind die Sanierungsarbeiten für den Zeitraum vom Februar bis April 2024 geplant, damit das «Meierbädli» für die Bevölkerung im Mai 2024 eröffnet werden kann.

Am Mittwoch befindet die Gmeind zudem über das Budget 2024 mit einem kleinen Überschuss von rund 32’000 Franken (Vorjahr: 63’410 Franken) bei gleichbleibendem Steuerfuss von 105 Prozent. Dies trotz neuem Gemeindevertrag mit der Regionalpolizei Wettingen-Limmattal, der in Killwangen mit Kosten von 167’600 Franken fast einen Drittel höher ausfällt als noch in diesem Jahr.

(red.)

veröffentlicht: 21. November 2023 06:28
aktualisiert: 21. November 2023 06:28
Quelle: ArgoviaToday

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