«Zu viel Stress für Lehrpersonen»: In Gebenstorf gibt es keinen Räbeliechtli-Umzug mehr

Der Räbeliechtli-Umzug ist im Aargau eine Tradition. Monde und Sterne werden von Kindergarten-Kindern in eine Räbe geschnitzt, um am Abend die Strassen mit einer Laterne zu erleuchten. Damit ist in Gebenstorf jedoch Schluss. Seit diesem Jahr gibt es in der Gemeinde keinen Räbeliechtli-Umzug mehr. In der lokalen Facebook-Gruppe sorgt das für jede Menge Diskussionen.

Zu viel Stress für Lehrpersonen

Die Abschaffung des Räbeliechli-Umzugs war für René Keller, Schulleiter von Gebenstorf, kein leichter Entscheid, jedoch zeigt er Verständnis für die Enttäuschung der Bevölkerung: «Ich finde es sehr schade, dass man solche Traditionen abschafft. Wenn ich jedoch mitbekomme, dass es für die Lehrpersonen ein zu grosser Stress ist, dann muss ich auch diese Seite ernst nehmen.» Mit den Jahren erschwerte sich die Organisation des Umzugs für die Kindergärtnerinnen stetig.

«Überblick über Kinder verloren»

Zudem haben die Eltern den Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern den Räbeliechtli-Umzug erschwert: «Die Erwachsenen liefen bei den Kindern mitten im Umzug mit. Das, obwohl ihnen mehrere Male kommuniziert wurde, dass sie sich hinten anschliessen sollten.» Daran gehalten hätten sie sich jedoch nicht und so verloren die Kindergärtnerinnen den Überblick über die Kinder. «Wir können den Erwachsenen nicht vorschreiben, was sie machen dürfen und was nicht», so Keller.

Ganz auf die Laternen verzichten muss man aber in Gebenstorf auch dieses Jahr nicht. Die Kindergärtlerinnen und Kindergärtler können am 17. November ihre Laternen am Lichterfest während eines Anlasses präsentieren, jedoch ohne Umzug.