T-Rex Versteigerung

Bellacher hilft bei Sensations-Dino mit

11.04.2023, 17:07 Uhr
· Online seit 11.04.2023, 16:14 Uhr
In Zürich wird am 18. April zum ersten Mal in Europa ein Skelett eines T-Rex Dinosauriers versteigert. Bei der Ausstellung von «Trinitiy» hat Stefan Frieden vom Sauriermuseum Bellach massgeblich mitgeholfen und sich damit einen Bubentraum erfüllt.

Quelle: Sauriermuseum Aathal

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«Ich würde alle anderen Ausstellungsstücke wegstellen, wenn ich den T-Rex in Bellach aufstellen könnte», sagt Stefan Frieden scherzhaft. Platz dafür würde der Gründer und Leiter des Sauriermuseums Bellach in seinem Museum sicher irgendwo finden – trotz der Länge von knapp zwölf Metern und der Höhe von knapp vier Metern. Scheitern würde der Traum wohl eher am Geld. Das Anfangsgebot bei der Versteigerung am 18. April liegt bei 5 Millionen Dollar. Bezahlt wurden für ähnliche Objekte aber auch schon 30 Millionen Dollar und mehr.

Bis zur Versteigerung steht das Fossil in seiner ganzen Grösse in der Tonhalle in Zürich. Stefan Frieden durfte beim Aufbau mithelfen. Die Kollegen vom Sauriermuseum Aathal heben ihn um Unterstützung angefragt und er habe natürlich ohne Zögern zugesagt, sagt Frieden. Der T-Rex sei schon immer sein Lieblingsdinosaurier gewesen.

Er sei extrem dankbar, dass er bei diesem Projekt dabei sein durfte. Er habe sich bei der Arbeit ab und zu selber kneifen müssen, um zu merken, dass er wirklich an einem echten T-Rex arbeite, sagt Stefan Frieder weiter. Das Skelett besteht aus rund 300 versteinerten Knochen von drei verschiedenen T-Rex Versteinerungen. Deshalb heisst der T-Rex «Trinity» (deutsch: Dreieinigkeit). Die Knochen sind ungefähr 67 Millionen Jahre alt.

Jeder Knochen am richtigen Ort

Zum ersten Mal war Stefan Frieden bereits im Dezember beim Aufbau des Skeletts dabei. Damals musste alles noch im Geheimen passieren. Beim zweiten Aufbau im März sei es dann wichtig gewesen, dass alles richtig zusammengesetzt sei, sagt Stefan Frieden. Er und die anderen Dinosaurier-Spezialisten hätten das Skelett zusammen gebaut und geschaut, dass jeder Knochen am richtigen Ort sei. Da und dort hätte das Team auch der eine oder andere Knochen flicken oder ausbessern müssen, damit das Objekt für die Versteigerung gut aussehe, sagt der Bellacher Sauriermuseumsdirektor.

Für ihn sei die Arbeit am T-Rex eine grossartige Erfahrung, welche auch seinem Museum in Bellach zu Gute komme, sagt Stefan Frieden. Es werde sicher ein paar Dokumentationen, Bilder und Videos über das Projekt in der Ausstellung geben. Ob Stefan Frieden für seine Arbeit in Zürich einen Lohn bekommen werde, sei aber noch offen.

Versteigerung nicht unumstritten

Am 18. April wird «Trinity» nun in Zürich versteigert. Die Möglichkeit, dass der Dinosaurier dabei von einer solventen Privatperson oder einer Firma ersteigert wird, ist gross. Deshalb sind solche Versteigerungen nicht unumstritten. So kann es nämlich sein, das die wertvollen Fossilien  irgendwo verschwinden und für die Wissenschaft sowie interessierte Kreise nicht mehr zur Verfügung stehen. Das weiss auch Stefan Frieden. Er glaubt aber, dass auch private Käufer Freude haben, wenn sie ihre wertvollen Objekte in der Öffentlichkeit ausstellen können. Deshalb seien andere versteigerte Dinosaurier auch immer wieder an Museen ausgeliehen und dem Publikum gezeigt worden.

Als Dinosaurier Fan und Fachmann konnte sich Stefan Frieden schon fast all seine Wünsche und Träume erfüllen. Seine erste Präparation war einer der grössten Triceratops, welche je gefunden wurden und jetzt hat er sich mit dem T-Rex seinen Bubentraum erfüllt. Wenn er sich trotzdem noch etwas wünsche dürfte, dann wäre es wohl die Arbeit an einem Stegosaurus.

veröffentlicht: 11. April 2023 16:14
aktualisiert: 11. April 2023 17:07
Quelle: 32Today

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