Atomkraftwerke

Die Gefahr lauert im Untergrund

· Online seit 18.07.2021, 08:11 Uhr
Extreme Hochwasser an der Aare kommen statistisch gesehen alle 100'000 Jahre vor. Dies könnte vor allem beim AKW Beznau grosse Gefahren bergen.
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Ein fast 2000 Seiten starker Bericht über die «Extremhochwasser an der Aare», Exar, zeigt: Bei einem extremen Hochwasser würden die Gelände der beiden AKW Beznau und Gösgen bis zu über einem Meter tief geflutet. Die Studie befasst sich auch mit den Erosionsprozessen. Diese zeichneten ein bedrohliches Bild, schreibt die SonntagsZeitung.

Untergrund aus lockerem Material

Vor allem bei Beznau läge des Hauptproblem im Untergrund, der teils aus einer künstlichen Aufschüttung aus vermutlich lockerem Material bestehe. Die Ufer seien zwar gesichert, jedoch könne ein Versagen ebendieser Ufersicherung infolge Unterspülung nicht ausgeschlossen werden, heisst es im Exar-Bericht. 

Nicht vorhanden ist eine solche Ufersicherung beim AKW Gösgen. Nach dem Aareausbau ist die Uferbelastung nun noch grösser. Würde der Steg beim Kraftwerk blockiert, seien das Kraftwerkareal und sein Umland stärkeren hydraulischen Belastungen ausgesetzt.

Weitere Prüfungen gefordert

Das Eidgenössische Nuklearsicherungsinspektorat Ensi ist alarmiert. Es verlangt von den Betreibern eine vertiefte Prüfung der drohenden Gefahr durch Hochwasser und Erosion, insbesondere der Ufererosion. Beide AKW sind laut SonntagsZeitung aber überzeugt, dass man einem Extremhochwasser standhalten könnte. Diese Überzeugung teilt der Präsident der Grünen, Balthasar Glättli, nicht. Er fordert eine Abschaltung der Kraftwerke, bis die offenen Fragen zu Hochwasser- und Erosionsgefahren geklärt seien. Er fordert insbesondere eine detaillierte Prüfung der Hochwassergefahr unter Einbezug der Klimaerwärmung. 

(red.)

veröffentlicht: 18. Juli 2021 08:11
aktualisiert: 18. Juli 2021 08:11
Quelle: SonntagsZeitung / ArgoviaToday

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