Das Kulturlokal Musigburg Aarburg steht seit einiger Zeit vor einem grossen Problem: Die Ausgaben steigen und die Einnahmen gehen zurück. Das macht dem Betreiber des Aarburger Eventlokals, Ronald Url, zu schaffen. Mithilfe eines Crowdfundings hofft er deshalb auf finanzielle Unterstützung der Bevölkerung, um das Kulturlokal zu retten.
Steht die Musigburg vor dem Ruin?
Aufgeschaltet wurde das Crowdfunding vergangenen Dienstag, mit dem Ziel, 5000 Franken zu sammeln. In der Beschreibung des Crowdfundings ist zu vernehmen: «Mit eurer Unterstützung wollen wir das Überleben der Musigburg sichern beziehungsweise uns ein wenig Luft verschaffen. Hauptziel ist es, unter allen Umständen das Lokal zu halten und weiter Kultur in Aarburg anzubieten.» Steht das Konzertlokal somit kurz vor dem Ruin?
Bei genauem Hinschauen wird klar, dass die Gelder für den «Erhalt des Lokals» gesammelt werden. So sagt Url gegenüber ArgoviaToday: «Wir sprechen hier also nicht von einer Rettung, sondern über die Zukunft. Also um die Frage, wie wir das Lokal genau erhalten können.»
Spenden werden für Zukunft gespart
Akut bedroht ist die Musigburg Aarburg zum heutigen Zeitpunkt also nicht, auch wenn die Beschreibung des Crowdfundings fast schon einen solchen Eindruck erweckt. «Durch die Corona-Pandemie verspüren wir starke Nachwehen. Das bedeutet, dass weniger Leute zu uns kommen. Dadurch kommt es zu einem kleineren Umsatz.» Auf diese Problematik wollte Url mit dem Spendenaufruf unter anderem aufmerksam machen. «Es ist nicht so, dass wir gerade kritisch dastehen. Wir wissen jedoch nicht, wie die Situation im Herbst aussehen wird», so Url weiter.
Aus der Bevölkerung bekommt Url volle Unterstützung. In einer Woche konnte die Musigburg über 6300 Franken sammeln. Diese werden als Rücklagen für die Musigburg gespart. Denn nicht nur die Nachwehen der Pandemie machen dem Verein zu schaffen, sondern auch die Inflation. «Die hohen Stromrechnungen bereiten uns Zusatzkosten im fünfstelligen Bereich, welche wir durch die Planung nicht decken können», die gesparten Spenden können somit im Winter für die dann entstehenden Kosten eingesetzt werden.
«Wir wollen das Geld nicht einfach aus Mitleid erhalten», so der Vereinspräsident. Als Gegenleistung bekommen die Spenderinnen und Spender deshalb einen Bierpass, Konzertkarten oder einen Eintritt für den VIP-Bereich.
Kein Defizitausgleich durch die Stadt
Während die Aarburger Bevölkerung das Lokal fleissig aus eigener Tasche unterstützt, weigert sich die Stadt Aarburg dem Verein entgegenzukommen. «Wir forderten im Falle eines Defizits bei der Stadt zum ersten Mal seit neun Jahren Unterstützungsgelder an», so Url. Er erhoffte sich von der Stadt einen Stromausgleich für das Kulturlokal.
Die Enttäuschung war bei Url gross, als sie ihm von der Stadt verwehrt wurde. Grund: Der Stadtrat hat vor zwei Jahren entschieden, dass Vereine nicht mehr im Giesskannenprinzip unterstützt werden. Das sagte Stadtrat Christian Schwizgebel gegenüber dem «Zofinger Tagblatt». Da die Musigburg jedoch als Verein organisiert ist, könne sich da auch der Stadtrat nicht darüber hinwegsetzen.