Politiker fordern:

Französisch soll in Realstufe zum Wahlpflichtfach werden

· Online seit 25.08.2023, 15:51 Uhr
Lange war Französisch für Schülerinnen und Schüler im Aargau ein Pflichtfach. Mit dem neuen Lehrplan 21 galt das auch für die Realstufe. Dies soll nun aber wieder rückgängig gemacht werden – zumindest finden das verschiedene Aargauer Politikerinnen und Politiker von links bis rechts.
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Abgeschafft werden soll der Französischunterricht für Realschülerinnen und -schüler aber nicht. Konkret vorgesehen ist, dass sie künftig wählen können, ob sie in der Schule Französisch lernen wollen – oder eben nicht.

Französisch als Wahlpflichtfach

Das ist die Idee mehrerer Politiker und Politikerinnen, vorwiegend aus dem Bildungssektor und aus sämtlichen Parteien von links bis rechts. Wenn es nach ihnen geht, soll Französisch zum Wahlpflichtfach für die Realstufe werden.

Daniel Hölzle, Grossrat für die Grünen des Kantons Aargau, hat den Vorstoss eingereicht. Zum einen gibt es viele Schülerinnen und Schüler, die den Französischunterricht nicht mögen, was die Arbeit der Lehrpersonen zusätzlich erschwert. Zum anderen kommt hinzu, dass mittlerweile für viele bereits Deutsch eine Fremdsprache ist und es dann einfach zu viel wird, wie Hölzle gegenüber Radio Argovia erklärt. «Die Realität ist, dass viele Schülerinnen und Schüler nach mehreren Jahren Französisch-Unterricht zum Teil nicht viel weiter kommen als ‹Bonjour› und ‹Adieu› und da muss man sagen, da bringt es dann auch nichts, wenn man es versucht zu erzwingen», führt Hölzle weiter aus.

Verband steht hinter politischen Vorstoss

Hölzles Vorstoss wird auch vom Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband unterstützt. Geschäftsführer Daniel Hotz betont, dass das Feedback von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrpersonen überwiege und es hier überhaupt nicht um eine Stigmatisierung gehe. Es gäbe allerdings diverse Punkte zu berücksichtigen, so Hotz im Interview mit Radio Argovia: «Die nationalen Bildungsziele gelten natürlich weiterhin, auch gilt es zu berücksichtigen – als politische Dimension – dass in der Westschweiz halt auch Deutsch als erste Fremdsprache gelernt wird. Deshalb müssten wir in der Deutschschweiz eigentlich nachziehen.»

Ob Vor- oder Nachteile dominieren, das muss nun der Grosse Rat diskutieren. Der Regierungsrat gab in einer Stellungnahme bekannt, dass er seinerseits den Vorstoss erst einmal prüfen werde.

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veröffentlicht: 25. August 2023 15:51
aktualisiert: 25. August 2023 15:51
Quelle: ArgoviaToday

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