20-Jähriger neu gewählt

«Ein aktives Dorf schaffen»: Der Gemeinderat von Aristau wird immer jünger

· Online seit 15.02.2022, 07:19 Uhr
Bei den Ersatzwahlen in Aristau hat es der Parteilose Corsin Stöckli in den Gemeinderat geschafft. Sowohl für ihn wie auch für die Gemeinde ist die Wahl eine Herausforderung.
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Mit 194 Stimmen hat es Corsin Stöckli am Sonntag in die Aristauer Exekutive geschafft. Damit gerechnet habe er selbst nicht. «Das ist ein riesiger Vertrauensvorschuss, von dem ich profitieren durfte», meint der 20-Jährige gegenüber Radio Argovia. Er sei noch immer ein wenig perplex über die Wahl, aber freue sich sehr.

Aristau hat bereits einen jungen Gemeinderat

Schon vergangenen September wählten die Aristauer und Aristauerinnen einen Jungen in den Gemeinderat: Der 22-jährige Fabian Trüb schaffte es mit 305 Stimmen klar ins Amt. Stöckli kenne Trüb noch von der Schulzeit. Sie seien beide in Aristau aufgewachsen. Er glaube aber nicht, dass er von Trübs Wahl profitieren konnte. Im Gegenteil: «Ich dachte, aufgrund dessen, dass er schon als junges Mitglied im Gemeinderat sitzt, habe ich eher weniger Chancen, gewählt zu werden.»

Erwin Gerber, Gemeindeammann von Aristau, glaubt, dass Stöckli bei der Wahl vor allem von seiner Verwurzelung in Aristau profitieren konnte. Seinem Gegner, dem SVP-Politiker Bruno Niederberger, habe die Nähe zum Dorf gefehlt. Gerber freut sich über den jungen Zuwachs. Ganz einfach werde es aber nicht, wie man bereits durch die Erfahrung mit Fabian Trüb wisse: «Mit Jungen ist es im Gemeinderat ein Kaltstart. Es braucht mehr Aufwand, sie einzuarbeiten.» So müssen sie zuerst einmal lernen, wie eine Gemeinde funktioniere. Ebenfalls stehen sie ihren älteren Kollegen in Lebenserfahrung nach. Der Gemeinderat sei aber bereit, diesen Aufwand zu leisten. «Wir wollen die junge Generation, die etwas bewegen will, mitziehen. Wir wurden mal als ältester Gemeinderat im Kanton betitelt. Nun bewegen wir uns in Richtung jüngster», meint Gerber lachend.

Der Gemeinde steht eine Veränderung bevor

Stöckli freut sich auf die neue Herausforderung. «Ich geniesse es, der Jüngste im Gemeinderat zu sein. Hoffentlich komme ich schnell in die Arbeit rein und werde dort unterstützt, wo ich es nötig habe.» In der ersten Sitzung, welche bereits am Montagabend stattfindet, müsse er sicher zuerst einmal viel zuhören. Der Fleischfachmann glaubt aber, dass er als Junger viele neue Ideen einbringen könne. Davon ist auch der Gemeindeammann überzeugt: «Es wird eine Veränderung in den Schwerpunkten geben. Durch die beiden Jungen im Gemeinderat können wir eine andere Generation abholen.»

Ein bestimmtes Vorhaben hat der 20-Jährige für Aristau noch nicht. «Mir liegen die Menschen am Herzen. Ich will ein aktives Dorf schaffen, sowohl für Kinder wie auch die ältere Generation.» Stöckli hofft, dass seine Wahl Gleichaltrige inspirieren kann, sich ebenfalls politisch einzusetzen. «Ich freue mich, wenn sich Junge engagieren. Es macht Spass, die Zukunft aktiv mitzugestalten.»

(pro)

veröffentlicht: 15. Februar 2022 07:19
aktualisiert: 15. Februar 2022 07:19
Quelle: ArgoviaToday

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