Bezirk Bremgarten

«Halterin hat Kontrolle verloren» – Aargauer Veterinärdienst rettet 29 Katzen aus Wohnung

06.07.2023, 11:05 Uhr
· Online seit 06.07.2023, 09:27 Uhr
Am Montag hat der Veterinärdienst eine Wohnung im Bezirk Bremgarten kontrolliert, nachdem er eine Tierschutzmeldung erhalten hatte. In der Wohnung fand er 29 Katzen, die in «unhaltbaren hygienischen Bedingungen» lebten. Die Besitzerin wurde mit einem Halteverbot belegt.
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Der Veterinärdienst des Departements Gesundheit und Soziales hatte eine Tierschutzmeldung aus dem Bezirk Bremgarten erhalten. Am Montag fand deshalb die Kontrolle bei der Katzenhalterin statt. In der Wohnung traf der Veterinärdienst auf 29 Katzen, die «in unhaltbaren hygienischen Bedingungen» lebten, wie es in einer Mitteilung am Donnerstag heisst. So habe es beispielsweise zu wenig Katzenklos gehabt, ergänzt Kantonstierärztin Barbara Thür auf Anfrage. Die Halterin war überfordert und habe weder die Vermehrung der Tiere kontrollieren noch deren Pflege sicherstellen können, heisst es weiter.

Aus drei Katzen wurden 29

Angefangen habe die ganze Geschichte mit drei Katzen. Innert kürzester Zeit hätten sie sich unkontrolliert vermehrt, erklärt Thür. «Die Tierhalterin hatte es überhaupt nicht mehr im Griff, die Katzen waren unkastriert und haben sich vermehrt, sie verlor die Kontrolle.» Die Katzen seien nicht in dem Sinne verwahrlost gewesen. «Es handelt sich nicht um Tierquälerei, sondern ein Aus-dem-Ruder-laufen.» Futter hätten die Katzen genügend gehabt, die hygienischen Zustände hätten jedoch zur Meldung beim Veterinärdienst geführt.

Die Besitzerin verzichtete anschliessend freiwillig auf die Katzen. «Wir mussten sie nicht beschlagnahmen», betont Thür. Sie wurden in verschiedenen Heimen untergebracht und tierärztlich versorgt. Die kontrollierte Besitzerin wurde mit einem Halteverbot für Katzen belegt. Trotzdem war sie einsichtig. Gegen das Halteverbot wolle sie keine Beschwerde einlegen. Der Veterinärdienst beobachtet die Situation nun, da die Frau auch Hunde hält, die allerdings kastriert sind. 

Selbst für den Veterinärdienst stellte die grosse Anzahl der Katzen eine Herausforderung dar, denn sie mussten irgendwo untergebracht werden. Tierheime und -pensionen sind bereits stark ausgelastet, gerade im Sommer sind Ferienplätze heiss begehrt. Der Veterinärdienst machte deshalb einen schweizweiten Aufruf für freie Plätze. Die geretteten Katzen konnten schliesslich dank interkantonaler Zusammenarbeit auf vier Orte verteilen, in Liechtenstein, im Kanton Jura, im Kanton Zürich und im Kanton Aargau. Auch Private haben sich gemeldet und ein Kätzchen übernommen, wie Thür erklärt. Die restlichen werden weitervermittelt. Sie werden nun kastriert und geimpft.

veröffentlicht: 6. Juli 2023 09:27
aktualisiert: 6. Juli 2023 11:05
Quelle: ArgoviaToday

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