Hermetschwil-Staffeln

Mitte-Partei wollte Tempo 60, Kanton bleibt bei 80 km/h

· Online seit 13.07.2022, 07:57 Uhr
Die Bremgarter Mitte-Partei hat letztes Jahr einen Antrag zur Verkehrssicherheit an der Kantonsstrasse bei Hermetschwil-Staffeln eingereicht. Nun liegt die Antwort des Kantons vor. Man hält an Tempo 80 km/h fest, erweitert aber die Sicherheitslinie.
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Wer den Bremgarter Ortsteil Hermetschwil-Staffeln Richtung Oberfreiamt durchfährt, tut dies auf einer übersichtlichen Kantonsstrasse, der K260. Es herrscht ein Tempolimit von 60 Kilometer pro Stunde und nach wenigen hundert Metern beginnt bereits wieder der Ausserortsbereich. Und damit Tempo 80.

Auf der offenen Strecke folgt aber auch gleich die Kreuzung der K260 mit den einbiegenden Strässchen Haldenmättli (Staffeln) und Dorfstrasse (Hermetschwil). Beide sind mit «Kein Vortritt» gekennzeichnet. An diesem Knoten trifft der schnell fahrende Verkehr auf der Kantonsstrasse auf den langsam fahrenden Verkehr aus den Nebenstrassen. Das führt immer wieder zu gefährlichen Situationen an diesem neuralgischen Punkt mit Unfällen.

Die Mitte Bremgarten reichte Antrag beim Kanton ein

Die Bremgarter Mitte-Ortspartei unter der Federführung des ortsansässigen Stafflers Eric Mauron sowie der Mitte-Präsidentin und Grossrätin Karin Koch Wick und des parteilosen Thomas Gebert lancierte im vergangenen August eine Anfrage beim zuständigen Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) in Aarau. Dort regten sie drei verschiedene Punkte an:

  1. Die Versetzung der Signalisation Ende 60 Kilometer pro Stunde inklusive Ortstafel bei der Poststrasse um rund 350 Meter in Richtung Aristau/Sins.
  2. Ein Überholverbot auf der K260 im Abschnitt Klosterstrasse bis über den Knoten Haldenmättli/Dorfstrasse.
  3. Der Abschnitt Poststrasse, Dorfstrasse, Haldenmättli wird «innerorts» zugeschlagen.

«Wir sind davon überzeugt, dass mit diesen Massnahmen die Unfallrisiken an der Kreuzung gesenkt werden und damit eine höhere Verkehrssicherheit möglich wird», zogen die Antragstellenden das Fazit. Denn gemäss Unfallstatistik des Kantons passierten in fraglichem Abschnitt zwischen 2009 und 2019 im Schnitt eins bis zwei Unfälle jährlich, die teilweise Schwerverletzte forderten.

Strassenraum entspricht den Anforderungen an Tempo 80 

Das BVU nahm sich der Anfrage an und liess nach einer ersten Überprüfung ein Gutachten erstellen. Nun liegt die Antwort aus Aarau vor. Dorthin heisst es: «Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass in Bezug auf die Geschwindigkeit keine Defizite bei der Verkehrssicherheit festgestellt wurden.» Der Strassenraum entspreche dort den Anforderungen an Tempo 80. Deshalb werde auf die Herabsetzung des Limits verzichtet.

Eine Unfallhäufung am Knoten wird im Gutachten jedoch bestätigt. Zwischen 2016 und 2020 kam es dort beispielsweise zu drei Abbiegeunfällen. Eine mehrtägige Radarkontrolle letzten November zeigte Höchsttempi in beiden Richtungen von 118 und 140 Kilometer pro Stunde.

Im Gutachten wird das Markieren einer Sicherheitslinie empfohlen. Das setzt das BVU nun tatsächlich um. «Mit der Ausdehnung der Sicherheitslinie, also Überholen verboten, können künftig Abbiegeunfälle verhindert werden», zeigt sich Karin Koch Wick zufrieden.

Markiert wird die ausgezogene Linie jeweils rund 100 Meter vor und nach dem Knoten, wie das BVU mitteilt. Das genügt nach Ansicht des BVU, obwohl das Gutachten eine noch etwas längere Sicherheitslinie vorschlug. Die Umsetzung erfolgt in den nächsten Wochen.

Karin Koch Wick ist glücklich, dass an jener Kreuzung nun etwas geschieht. «Ich finde es auch schön, dass der Kanton unser Anliegen ernst genommen hat, sogar ein Gutachten machen liess und konstruktiv etwas ermöglicht mit einer einfachen Massnahme», erklärt die Mitte-Politikerin.

veröffentlicht: 13. Juli 2022 07:57
aktualisiert: 13. Juli 2022 07:57
Quelle: ArgoviaToday

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