Quelle: Tele M1
Der Winter war für Hühner und anderes Geflügel in der Schweiz trist: Die Tiere durften nicht nach draussen, zum Schutz vor der Vogelgrippe, die unter Wildvögeln wütete. Der Bund hatte strenge Auflagen erteilt, um ein Übergreifen der tödlichen Tierseuche auf Nutztiere zu vermeiden. Die Massnahmen, allen voran der «Hausarrest» für Hühner, hatte Erfolg. Es kam nur zu vereinzelten Übertragungen auf Tierhaltungen.
Jedoch entbrannten Diskussionen über die richtige Deklarierung: Eier, die als Freilandeier in den Verkauf kamen, konnten diesem Label vorübergehend nicht gerecht werden. Ob und wie man das für Konsumentinnen und Konsumenten richtig kennzeichnet, und ob der höhere Preis für Freilanderzeugnisse gerechtfertigt ist: Darüber waren sich Bauern und Konsumentenschutz nicht einig.
Diese Diskussionen treten nun zumindest vorübergehend in den Hintergrund. Ende April hat der Bund entschieden, alle Massnahmen zur Eindämmung der Vogelgrippe aufzuheben. Denn in den letzten Wochen hatte es bei Wildvögeln keine Krankheitsfälle mehr gegeben.
Christoph Hagenbuch, Präsident des Aargauer Bauernverbands und selber Halter von Hühnern, bilanziert die letzten Monate: «Die Massnahmen waren richtig, denn sie haben die Gesundheit unserer Tiere geschützt.» Dennoch dürfte das Ende des Einsperrens Federvieh und Tierhalterinnen und -halter gleichermassen gefreut haben. Am 1. Mai durften die Tiere erstmals seit Monaten wieder in die Aussenbereiche ihrer Ställe.
Für den nächsten Winter ist allerdings zu befürchten, dass es erneut monatelang ein Verbot geben könnte, die Hühner nach draussen zu lassen. Denn die Gefahr der Vogelgrippe ist keineswegs gebannt.