Quelle: TeleM1
Das Abstimmungsbüro der solothurnischen Gemeinde Balsthal hat sich am Abstimmungssonntag bei der AHV-Reform um knapp 500 Stimmen verzählt. Nach einer Nachzählung wurde aus dem Ja dann ein Nein – und das nicht nur im Balsthal, sondern im ganzen Kanton.
Wie konnte das passieren?
Freddy Kreuchi ist Gemeindepräsident in Balsthal. Gegenüber Tele M1 nimmt er zum Fauxpas Stellung: «Bei einer solch umstrittenen Vorlage wie der AHV-Reform ist eine Zustimmung von fast 80 Prozent unrealistisch. Im Verlauf der Nacht bin ich darum immer mehr zum Schluss gekommen, dass da etwas nicht stimmen kann.» Kreuche ordnete deshalb am Montagmorgen eine Nachzählung an – und prompt folgte die Hiobsbotschaft: Die Zustimmung der AHV-Reform schrumpfte in Balsthal von fast 80 auf gut 51 Prozent. Glück im Unglück: Am eidgenössischen Resultat änderte sich trotzdem nichts. «Da bin ich gottenfroh», so Kreuchi offensichtlich erleichtert, «dass sich das Resultat im ganzen Kanton wegen der Falschzählung änderte, ist schon peinlich genug.» Um solche Fehler künftig zu vermeiden, hat die Gemeinde bereits Ideen. Anstelle des 4-Augenprinzips könne man sich an kommenden Abstimmungen ein 6-Augenprinzip vorstellen.
So reagieren Solothurner Politiker auf den Fauxpas
Freude am neuen Resultat hat die Solothurner SP-Nationalrätin Franziska Roth: «Ich freue mich natürlich sehr, dass der Kanton Solothurn zu einem roten Mahnmal wird.» Damit spricht sie das korrigierte Abstimmungsresultat des ganzen Kantons an. Den anstatt eines Ja-Stimmenanteils von 50,3 Prozent weist das Kantonsresultat nach der Nachzählung in Balstahl nun einen Ja-Stimmenanteil von 49,8 Prozent auf. «Wo gearbeitet wird, da passieren Fehler», so der Solothurner SVP-Nationalrat Christian Imark. «Es ist wichtig, dass man es merkt und das Resultat korrigiert wird.»
Was die Balsthaler Bevölkerung zum Abstimmungs-Fauxpas meint, siehst du oben im Video.
(red.)