Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus. Das spürt auch die reformierte Kirche in Bergdietikon. Die Steuereinnahmen sind im letzten Jahr um 80'000 Franken eingebrochen und zwingen die Kirche nun zu Sparmassnahmen. Gespart wird jetzt bei den beiden Chören; dem Gospel- und dem Kirchenchor. Beide Chöre trifft die Massnahme in einem Jubiläumsjahr, nämlich im 25., den Kirchenchor sogar im 60. Jahr ihres Bestehens.
Um die fehlenden Einnahmen zu kompensieren, hat die reformierte Kirche Bergdietikon den Steuersatz um zwei Prozent angehoben. Hätte man den Steuersatz nicht noch weiter anheben und so die beiden Chöre retten können? Das habe man sich kirchenintern zwar überlegt, aber: «Ein Steueraufschlag von vier Prozent wäre einfach zu heftig gewesen», argumentiert der Pfarrer Emanuel Memminger. Die Angst, dass das einen negativen Effekt auslösen und noch mehr Menschen aus der Kirche treiben würde, habe überwogen.
Ganz ohne Chor muss Bergdietikon aber nicht lange bleiben. Für nächstes Jahr plane man, die zwei Chöre zusammenzulegen. Statt zwei, solle es dann nur noch einen grossen Chor geben. Wie gross die Lust der Mitglieder beider Chöre nach diesem Sparhammer noch sein wird, bleibt abzuwarten.
(red.)