Quelle: CH Media Video Unit / Silja Hänggi
In der Solothurner Altstadt sind am Montagabend bei einem Grossbrand drei Gebäude zerstört worden. Das Feuer war in einem Alters- und Pflegeheim ausgebrochen. Verletzt wurde nach Angaben der Kantonspolizei Solothurn niemand.
Dennoch sitzt der Schock tief: «Es geht einem sehr nahe», sagt eine Frau, deren Schwester in einem angrenzenden Gebäude wohnt und in der Nacht evakuiert werden musste. «Sie war am Fernsehen schauen, als der Alarm losging. Sie rannte raus und nahm nichts mit», erklärt die Frau gegenüber Tele M1. «Das Herz blutet, es tut einem wahnsinnig weh», sagt auch der ehemalige Bürgerammann Christoph Oetterli. Trotzdem: «Für mich ist am wichtigsten, dass die Leute alle rausgebracht werden konnten. Materielles kann man immer ersetzen.»
Auch Stadtpräsidentin Stefanie Ingold war am Abend vor Ort. «Es war ein riesiger Schock», sagt sie zu Tele M1. Als sie erfahren habe, dass sich niemand mehr im Haus befinde, als sie kam, sei sie jedoch erleichtert gewesen. «So, wie ich hörte, geht es den Menschen gut. Und das ist die Hauptsache.» Sowohl Ingold als auch die Anwohner betonen, dass auch wegen der raschen und professionellen Reaktion der Einsatzkräfte Schlimmeres verhindert werden konnte. «Es lief so, wie es laufen musste, das hat sehr gut geklappt», sagt beispielsweise ein Anwohner.
Weitere Stimmen zum Brand am Montagabend hörst du in der Sondersendung von Tele M1:
Quelle: TeleM1
Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht
Über 20 Personen mussten evakuiert werden. Neun von ihnen, darunter zwei Feuerwehrleute, wurden wegen Verdacht auf Rauchgasvergiftung zur Kontrolle ins Spital gebracht. Einige von ihnen hätten das Spital aber bereits wieder verlassen können, sagte der Sprecher der Kantonspolizei Solothurn, Andreas Mock, auf Anfrage.
Sie wurden zusammen mit den anderen Bewohnerinnen und Bewohner in Notunterkünfte gebracht. Dort erhielten sie unter anderem Hilfe und Unterstützung vom Zivilschutz. Von dort wurden sie noch am Abend in verschiedene Einrichtungen untergebracht.
Die Meldung über den Brand war um 19.16 Uhr bei der Alarmzentrale eingegangen. Vom Feuer betroffen waren drei zusammenhängende Häuser am Altstadtring, in denen Teile des Alters- und Pflegeheimes Thüringenhaus am Riedholzplatz untergebracht sind.
«Enormer Sachschaden»
Alle drei Gebäude seien vom Brand zerstört worden, teilte die Kantonspolizei weiter mit. Es sei ein enormer Sachschaden entstanden. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Stunden. Am späten Abend konnte die Feuerwehr den Brand dann unter Kontrolle bringen.
Ein Übergreifen auf die angrenzenden Gebäude habe verhindert werden können. Auch der Riedholzturm am nördlichen Ende der Altstadt sei vom Feuer nicht betroffen. Die über 400-jährige Liegenschaft Thüringenhaus wird nach eigenen Angaben seit 1872 von der Bürgergemeinde Solothurn betrieben.
Bei dem Grossbrand waren rund 200 Angehörige verschiedener Rettungsorganisationen im Einsatz, so die Feuerwehren Solothurn, Bellach und Zuchwil sowie ein Grossaufgebot an Rettungsdiensten.
Vorsorglich beteiligte sich auch ein Helikopter der Rega am Einsatz sowie mehrere Patrouillen der Kantons- und Stadtpolizei. Auch der Zivilschutz war vor Ort. Die Brandursache ist noch nicht bekannt.
Nicht der erste Brand in der Altstadt
In der Solothurner Altstadt war es bereits am 29. März 2011 zu einem Grossbrand gekommen. Die Flammen beschädigten fünf Dachstöcke teilweise stark. Es entstand ein Sachschaden von mehreren Millionen Franken. Es gab keine Verletzten. Ein technischer Defekt hatte zum Grossbrand geführt, wie die Brandermittlung später ergab.
Ende November 2018 waren beim Brand in einem älteren Wohnung in der Nähe der Altstadt sieben Personen ums Leben gekommen. Opfer waren vier Erwachsene im Alter zwischen 27 und 33 Jahren, ein Kleinkind sowie zwei Kinder im Schulalter. Ausgelöst worden war der Brand durch eine andere Person im Erdgeschoss, die im Bett geraucht hatte.
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