Sternenkinder

«Ich habe immer wieder gesagt, wach doch auf»

· Online seit 24.10.2022, 07:16 Uhr
Es ist der schlimmste Albtraum aller Eltern: Kurz vor dem Entbindungstermin starb das Baby von Cornelia Huber aus Schafisheim. Im Oktober ist der Gedenktag für all jene Kinder, die vor, während oder gleich nach der Geburt sterben – die sogenannten Sternenkinder. Wir haben mit der Betroffenen gesprochen.
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Eine Box voller Erinnerungen und Hoffnungen hat Cornelia Huber immer noch bei sich. Drei Tage vor der Geburt ist das Mädchen von ihr noch in ihrem Bauch gestorben. Sie brachte ihre Tochter Samira Sophia tot auf die Welt. «Ich war noch eine Woche im Spital. Sie war im Gefrierraum, aber ich durfte sie immer wieder zu mir nehmen. Ich sagte immer zu ihr ‹wach doch auf›. Ich konnte es gar nicht verstehen», sagt Huber zu Tele M1.

Das Baby starb, weil die Plazenta zu klein war und sich gelöst hatte. Das Baby hatte somit zu wenig Sauerstoff und die Frauenärztin hat dies leider erst zu spät erkannt. Dass Kinder während der Schwangerschaft sterben, ist allerdings gar nicht so selten. Zuletzt sind 400 Babys tot auf die Welt gekommen.

Dennoch werde in der Schweiz zu wenig über das Thema gesprochen, findet Cornelia Huber und will das ändern. «Jetzt habe ich den Mut, ich will darüber reden. Auch um anderen Eltern zu helfen, damit sie sehen, dass sie nicht die einzigen mit diesem Schicksal sind.» Auch ihr habe es sehr geholfen, sich mit anderen auszutauschen, die Ähnliches erlebt haben. «Und auch jetzt, wenn wir manchmal zu den Sternen hochschauen, sage ich immer, das war sicher sie, die dort gezwinkert hat.»

(red.)

veröffentlicht: 24. Oktober 2022 07:16
aktualisiert: 24. Oktober 2022 07:16
Quelle: ArgoviaToday

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