Schädling

Invasive Plattwürmer sind zurück in der Schweiz – auch im Aargau?

23.02.2023, 21:01 Uhr
· Online seit 23.02.2023, 07:12 Uhr
In der Nordwestschweiz wurden verschiedene invasive Plattwürmer gesichtet. Zurzeit schlägt der Kanton Basel-Stadt Alarm, weil die Würmer ökologische und gesundheitliche Schäden anrichten können. Auch im Aargau ist das Problem bekannt.
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Es gibt ungefähr 900 verschiedene Arten, sie können bis zu 20 Zentimeter lang werden und sie sehen ziemlich «gruusig» aus: Plattwürmer. Nun sind die Schädlinge im Kanton Basel-Stadt angekommen. Das teilt das Kantonale Laboratorium in einer Mitteilung mit. Die invasiven Tiere seien vor allem in Gärtnereien und anderen Pflanzen-Grossverteilern anzutreffen.

Problematisch sind die Würmer deshalb, weil sie in Europa keine natürlichen Feinde haben und sich von unseren einheimischen Regenwürmern oder Schnecken ernähren. «Sie sind also eigentlich eine Bedrohung für die einheimischen Arten, weil sie diese entweder direkt fressen oder ihre Nahrungsquellen konkurrenzieren», erklärt Lisa Burger von der Koordinationsstelle Neobiota Kanton Aargau gegenüber ArgoviaToday. Das wirke sich wiederum schlecht auf das Ökosystem und die Qualität unserer Böden aus.

Fälle in Meisterschwanden, Rothrist und Schinznach

Plattwürmer werden durch den Handel von Topf- und Gartenpflanzen in die Schweiz importiert und breiten sich dann rasant aus. Sie sind allerdings nicht nur ein baselstädtisches Problem. «Wir finden die Plattwürmer inzwischen in der ganzen Schweiz», sagt Yves Parrat, Leiter der Kontrollstelle für Chemie- und Biosicherheit im Kantonalen Laboratorium Basel-Stadt. In der Regel werden die Schädlinge in oder unterhalb von Pflanzentöpfen entdeckt.

Burger bestätigt auf Anfrage, dass auch der Kanton Aargau von Plattwürmern befallen war. Im vergangenen Jahr wurden in Meisterschwanden, Rothrist und Schinznach solche Schädlinge entdeckt. «In diesem Jahr hat man im Aargau bis jetzt noch keine Plattwürmer gefunden. Aber wir gehen davon aus, dass es weitere Funde geben wird», führt Lisa Burger aus.

Wer einen Plattwurm bei den eigenen Pflanzen entdeckt, sollte diesen fotografieren und den Fund anschliessend der kantonalen Neobiota-Fachstelle melden. Daraufhin schauen sich die Experten den Fall an und beurteilen, ob es sich dabei um einen invasiven Plattwurm handelt. In einer Gärtnerei würden zudem alle anderen Pflanzentöpfe der gleichen Lieferung kontrolliert und allenfalls entsorgt werden. «Für die Bekämpfung ist es dann am besten, wenn man den Wurm in einem Seifenwasserbad abtötet. Danach sollte man ihn sicherheitshalber im Kehricht entsorgen», sagt Burger.

Plattwürmer sind widerstandsfähig

Auf keinen Fall sollten die Plattwürmer zerschnitten werden. «Das fördert eher die Vermehrung», so Burger. Denn die Schädlinge können sich regenerieren und danach hat man gleich zwei Exemplare davon. «Sie sind also sehr widerstandsfähig», betont Burger.

In Basel-Stadt werden nun vermehrt Kontrollen durchgeführt, damit die Würmer möglichst früh entdeckt werden und die Verbreitung gestoppt werden kann. Im Aargau ist eine solche Massnahme bisher jedoch nicht angedacht. Weitere Schritte würden erst dann unternommen, wenn es nicht bei Einzelfällen bleiben sollte.

veröffentlicht: 23. Februar 2023 07:12
aktualisiert: 23. Februar 2023 21:01
Quelle: ArgoviaToday

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