Anhaltende Trockenheit

Ist ein Waldbrand wie im Wallis auch im Mittelland wahrscheinlich?

· Online seit 18.07.2023, 19:01 Uhr
Seit Montagabend wütet oberhalb des Walliser Dorfes Bitsch ein heftiger Waldbrand. Die Löscharbeiten dauern an. Im Mittelland herrscht ebenfalls Trockenheit. Was bedeutet das für die Waldbrandgefahr in den Kantonen Solothurn, Bern und Aargau? Ein Überblick.

Quelle: Tele M1

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Zuerst ein kleines Feuer – dann die grosse Katastrophe. Bisher ist nicht geklärt, was zum grossen Brand im Oberwallis geführt hat. Doch die anhaltende Trockenheit und der Wind erschweren die Löscharbeiten. Das Wallis ist nicht die einzige Region in der Schweiz, in welcher die Gefahr für Waldbrände gross ist. Wie sieht die Situation im Mittelland aus?

Waldbrand wie im Wallis unwahrscheinlich

«Wir haben sehr viel Trockenheit, es hat wenig geregnet», erzählt Bele Schmid, Betreiber des Seilparks Balmberg. Das sei ein kritisch für den Seilpark. Falls ein Waldbrand wie jener im Wallis ausbrechen würde, sei die Firma weg. «Dann haben wir gar nichts mehr», so Schmid.

In den Kantonen Solothurn und Bern wird die Waldbrandgefahr aktuell als mässig eingestuft, auf der Karte gelb gefärbt. Im Kanton Aargau herrscht erhebliche Waldbrandgefahr, Stufe orange. Grosse Teile des Kantons Wallis liegen im roten Bereich, die Gefahr eines Waldbrandes ist hier am grössten. Diese Gefahrenstufe könnte auch im Mittelland auftreten. «Ein Waldbrand wie im Wallis ist aber unwahrscheinlich», erklärt Markus Grenacher, Kantonaler Feuerwehrinspektor Solothurn.

Feuer im Mittelland eher am Boden

Das habe in erster Linie damit zu tun, dass sich die Kantone in Bezug auf die Topografie unterscheiden. «Wir haben hier keine Berge oder Hügel, die über 2000 Meter hoch sind», so Grenacher. Auch der Waldbestand sei anders. Zudem sei die Zugänglichkeit zu den Gebieten sehr viel einfacher als im Wallis. «Wir kommen immer gut hin, um die Feuer zu löschen», erklärt Grenacher.

Ausserdem gebe es im Wallis viele Nadelholzwälder mit Harz. Das Feuer springe von Baumkrone zu Baumkrone. Im Mittelland hingegen würden Feuer eher am Boden auftreten, so wie zum Beispiel Mitte Juni in Balm bei Günsberg.

Auch im Kanton Aargau wird die aktuelle Lage genau beobachtet. Eine gewisse Grundtrockenheit sei da. «Wenn es sehr heiss wird und die Bise weht, dann passiert die Austrocknung schnell», erklärt Marcel Murri, Leiter Sektion Walderhaltung Aargau. Dann muss damit gerechnet werden, dass für den Wald ein Feuerverbot erlassen werde. Dies ist aktuell noch nicht der Fall.

(dwy)

veröffentlicht: 18. Juli 2023 19:01
aktualisiert: 18. Juli 2023 19:01
Quelle: 32Today

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