Teils eingeschläfert

Keine Rothirsche mehr im Tierpark Langenthal – das sind die Gründe

30.01.2024, 05:59 Uhr
· Online seit 30.01.2024, 05:50 Uhr
Im Tierpark Langenthal gibt es neben Zwergziegen und Ponys auch Hirsche zu bestaunen. Bisher waren es drei Arten. Von den Rothirschen hat sich der Park nun aber getrennt, das ist einem Aushang vor Ort zu entnehmen. Die Verantwortlichen erklären, wie es dazu kam.
Anzeige

Es sei unumgänglich gewesen, den Hirschbestand zu reduzieren. Das erklärt Marc Howald, der Präsident des Verschönerungsvereins Langenthal, der den Park betreibt. Das habe mit der Wettersituation der letzten Jahre zu tun. Der Frühling war jeweils nass, der Sommer heiss und trocken. Das habe dazu geführt, dass die Bodenstruktur arg gelitten habe. «Die Hirsche trampeln den Boden zusammen, wenn es feucht ist, so konnte das Gras nicht mehr nachwachsen», erklärt Howald. Man hätte das Gehege abtrennen müssen, um dem Gras Zeit zum Wachsen zu geben. «Doch unser Hirschbestand war dafür zu gross.»

Wieso gerade die Rothirsche?

Im Tierpark in Langenthal gibt es den Dam-, den Sika- und den Rothirsch. Der Tierpark habe sich aus mehreren Gründen entschieden, auf die Rothirsche zu verzichten. So habe der Park im Vergleich zu den anderen beiden Hirscharten wesentlich weniger Rothirsche, dazu habe der Park vor allem alte Tiere.

Auch bereite diese Tierart Probleme wegen der frei lebenden Rothirsche: Diese dringen zunehmend ins Unterland vor, zu den Gehegen ihrer Artgenossen. «Das hat bereits an mehreren Orten zu Schäden geführt, einmal auch bei uns. Dann mussten wir mehrere Meter des Zauns bei unserem Gehege ersetzen», sagt Howald.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Diese Probleme hätten künftig noch zugenommen. «Deshalb haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden, uns von den Rothirschen zu trennen.»

Manche Tiere mussten eingeschläfert werden

Der Tierpark hat versucht, neue Besitzer für die Hirsche zu finden. Das sei aber nicht in jedem Fall möglich gewesen. «Wir haben keine grosse Nachfrage. Parks und Private trennen sich teilweise von Rothirschen. Aber wir haben es zum Glück geschafft, die jungen Tiere lebend zu verkaufen», sagt Howald. Die übrigen Tiere habe man leider einschläfern müssen, das sei in den letzten Tagen geschehen. «Es war für uns wirklich ein sehr trauriger Schritt. Die Rothirsche waren die Hirsche der ersten Stunde in unserem Tierpark.»

Durch die Reduktion des Hirschbestands habe der Tierpark Langenthal nun die Möglichkeit, das Gehege zu unterteilen. Howald: «Damit kann man gewisse Flächen für mehrere Wochen freihalten, und die Sika- und Damhirsche können dann zurück in eine schöne, grüne Landschaft.»

veröffentlicht: 30. Januar 2024 05:50
aktualisiert: 30. Januar 2024 05:59
Quelle: 32Today

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch