Aargau/Solothurn
Lenzburg/Seetal

Erzieherische Massnahme: Darum kostet der Badi-Parkplatz jetzt doppelt so viel

Möriken-Wildegg

Erzieherische Massnahme: Darum kostet der Badi-Parkplatz jetzt doppelt so viel

18.07.2023, 07:03 Uhr
· Online seit 18.07.2023, 07:02 Uhr
Die Gemeinde Möriken-Wildegg hat seit diesem Jahr ihre Parkplatzbewirtschaftung angepasst. Auf den öffentlichen Parkplätzen kostet eine Tageskarte nun 5 Franken. Ausser bei der Badi – dort müssen Besucherinnen und Besucher jetzt das Doppelte bezahlen.
Anzeige

Insgesamt sechs Parkplätze gehören der Gemeinde Möriken-Wildegg. Bei fünf Parkplätzen kostet eine Tageskarte 5 Franken. Beim Badi-Parkplatz hingegen bezahlen Badefreunde neu 10 Franken. Der Preisanstieg sorgt in einer lokalen Facebook-Gruppe für Diskussionen. Die Meinungen darüber gehen auseinander, das bestätigt auch Pascal Chioru, Gemeindeschreiber von Möriken-Wildegg, gegenüber ArgoviaToday.

Nicht nur negative Feedbacks

Gerade an heissen Wochenenden bekomme das Personal die Unzufriedenheit zu spüren. «Es ist die erste Saison, seitdem es die Parkgebühren gibt. Das wissen daher viele noch nicht und sind entsprechend überrascht», erklärt der Gemeindeschreiber. Das Badi-Personal kann die Änderung zwar verstehen, hat aber mit der Anpassung nichts zu tun: «Bei Beschwerden müssen wir die Leute an die Gemeinde verweisen», erklärt Bademeister Daniel Hürzeler.

Aber es gibt auch positive Rückmeldungen. «Einige befürworten den Preisanstieg. Diese Stimmen sind aber nicht so laut wie die negativen», sagt Chioru. Die Mehrheit habe auch in der Badi Verständnis. «Man muss ja schon fast überall zahlen, deswegen nehmen es die meisten eigentlich recht locker», meint der Bademeister.

Mit Veloanhänger statt Auto

Dass es Befürworter gibt, liegt auch an den Gründen, warum es überhaupt zum Preisanstieg kam. Die Parkplatzsituation ist an gutbesuchten Tagen «prekär». Es hat zu wenige Parkplätze. "Waren die Parkplätze voll, wurde zum Teil wild parkiert», erzählt Hürzeler. Rettungsfahrzeuge hätten gar keinen Platz gehabt, um die Badi zu erreichen, heisst es weiter. Das führte dazu, dass die Gemeinde zu dieser «erzieherischen» Massnahme gegriffen hat. «Es ist eine Massnahme, damit weniger Leute mit dem Auto in die Badi gehen», sagt der Gemeindeschreiber.

Mit Erfolg: Die Massnahme scheint Früchte zu tragen. «Es kommen wirklich viel mehr Leute mit dem Velo in die Badi», berichtet Hürzeler. Ausserdem ist dem Bademeister aufgefallen, dass vor allem auch Familien nun häufiger das Velo statt das Auto nehmen: «Gerade Familien kommen jetzt vermehrt mit Veloanhänger statt Auto in die Badi.» Die Massnahme habe sicher etwas gebracht, so Hürzeler. Es hat ein Umdenken gegeben. «Die Menschen kann man manchmal eben nur über das Portemonnaie erziehen», sagt er und lacht.

veröffentlicht: 18. Juli 2023 07:02
aktualisiert: 18. Juli 2023 07:03
Quelle: ArgoviaToday

Anzeige
Anzeige