Rabauken in Seengen

«Es gehört auch Glück dazu»: So listig sind Marder

· Online seit 26.06.2023, 07:43 Uhr
Die kleinen Vierbeiner sind eigentlich herzig, doch im Dachstock oder am Auto verursachen sie oft viel Chaos. Aktuell treiben einige Marder in Seengen ihr Unwesen. Ein Jagdaufseher erklärt, warum es gar nicht so einfach ist, die Tiere loszuwerden.

Quelle: ArgoviaToday / Selina Urech

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Krach, zerfressene Kabel, Gestank und zerfetzte Isolation, der Schuldige? Ein Marder. Auch wenn der Vierbeiner niedlich aussieht, kann er zur Plage werden. Lesereporter aus Seengen erwischten die Vierbeiner auf Kamera.

Jagdaufseher helfen bei Problemen

Immer wieder erhält Fritz Häusermann, Jagdaufseher von Seengen, Anrufe von mardergeplagten Anwohnenden. «Ein grosses Übel ist es nicht, aber es hat immer wieder mal hier, mal dort ein Marder», so der Jagdaufseher. Da die Tierchen auch kleine Vandalen sind, wollen die meisten die Tiere loswerden. Die Jagdaufsicht der Gemeinden stehen Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite.

«Die» Lösung gibt es nicht

Die Angebote, um Marder zu vertreiben, sind vielfältig und nicht selten kostspielig. Von teuren Netzten, über Marder-Schreck, die laute Pieps-Geräusche von sich geben, oder irgendwelche Sprays, die die Vierbeiner durch Geruch vertreiben sollen, ist alles zu finden. Auch Radios mit Schaltuhren sollen Marder erschrecken können. Doch die wilden Tiere sind nicht dumm, meint der Jagdaufseher. Unter Umständen findet der eine Marder den Radio sogar spannend. Und auch Netze zum Schutz vor Marder bringen nicht viel, diese zerbeisst das Tier nämlich problemlos. «Eine Betroffene hatte im Auto ein Geräuschemacher montiert, die Marder vertreiben soll. Aber dann hat der Marder einfach das Kabel dieses Geräuschemachers angeknabbert», erzählt Häusermann. Also was tun gegen die Rabauken?

Im Grunde genommen gilt: Alles kann funktionieren, aber nichts mit absoluter Sicherheit. Ist man also geplagt von den Vierbeinern, macht es Sinn, zuerst mit der Jagdaufsicht Kontakt aufzunehmen, bevor man Geld für irgendwelche Vorrichtungen ausgibt. Die Experten stehen mit Rat und Tat zur Seite – und das kostenfrei. «So lange es nicht in der Schonzeit ist, also wenn die Jungtiere mit der Mutter sind, können wir helfen», sagt Häusermann. In der Schonzeit in den Monaten Juli und August ist es verboten, etwas gegen die Marder zu unternehmen. «Vorher oder danach können wir beraten, welche Massnahmen getroffen werden können. Aber es gehört auch etwas Glück dazu, dass diese auch wirklich funktionieren», so Häusermann.

Funktionieren die Massnahmen nicht, wird das Tier unter Umständen durch die Jagdaufseher «eliminiert», erklärt Häusermann. Denn Marder sind, ausser in der Schonzeit, nicht geschützt. Aber selbst danach besteht die Möglichkeit, dass der nächste Marder wieder kommt. «Wenn es dem einen Marder dort passte, gefällts wahrscheinlich auch dem nächsten gut.»

veröffentlicht: 26. Juni 2023 07:43
aktualisiert: 26. Juni 2023 07:43
Quelle: ArgoviaToday

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