«Fühle mich diskriminiert» – Gäste von Seenger Restaurant empört
Quelle: ArgoviaToday / Adrian Frey / Severin Mayer / Beitrag vom 11.11.22
«Hunde müssen draussen bleiben», heisst es ab dem 1. November im Restaurant Eichberg. Grund für dieses Hundeverbot sind einige Vorkommnisse in den letzten Monaten. Unter anderem wurde eine Mitarbeiterin von einem Vierbeiner gebissen und fiel daraufhin für mehrere Wochen aus. Unter diesen Umständen kam das Team dann zum Schluss, das Restaurant hundefrei zu machen und teilte dies auf Facebook mit.
Die Gäste sind geteilter Meinung
Kurz nach der Veröffentlichung des Posts hagelte es die ersten Kommentare. «Habe selber 3 Hunde. Ich möchte den Abend im Restaurant mit meinem Mann geniessen!», schreibt eine Hundebesitzerin verständnisvoll. Ein anderer: «Hunde gehören nicht in ein Speiserestaurant! Super.» Die andere Hälfte der Gäste sind ganz und gar nicht einverstanden mit der Entscheidung: «Und bald kommt das Kinderverbot», schreibt eine empörte User. Einige kehren dem Restaurant hiermit auch den Rücken: «Leider kann ich solche Betriebe nicht berücksichtigen, auch wenn unser Familienmitglied dereinst mal nicht mehr unter uns weilt. Zum Glück gibt es ja genügend andere Gastronomen.»
Die Facebook-Community des Eichberg Restaurants ist nicht gleicher Meinung. Die meisten Hündeler sind empört über das Hundeverbot. Andere Gäste verstehen den Entscheid des Seenger Lokals.
Verständnis zeigt auch Hundetrainer Roman Huber auf Anfrage von ArgoviaToday. «Für den Restaurantbesitzer habe ich schon gewisses Verständnis. Und auch für das Personal, das mit den Hunden vielleicht gewisse Schwierigkeiten hat.» Trotzdem kann auch Huber den Ärger der Hundebesitzenden nachvollziehen, die ihre Vierbeiner ab November entweder zu Hause lassen oder draussen in die Box sperren müssen.
«Meiner Meinung nach sind Hunde eigentlich nicht gerne im Restaurant», erklärt der Trainer. Durch die intensiven Gerüche oder Menschen, die ständig vorbeigehen sowie den anderen Hunden im Restaurant können sich die Tiere gestresst fühlen. «Ich denke, wenn man die Hunde fragen würde, würden sie lieber zu Hause liegen oder im Auto.»
Tierverbote sind nicht ungewöhnlich
Roman Huber versteht auch die Seite der Hundebesitzer. «Sie wollen halt gerne den Hund dabei haben. Trotzdem hat jedes Restaurant das Recht, dies selbst zu bestimmen, ob sie Hunde hereinlassen wollen oder nicht.» In diversen Restaurants gibt es ein Hundeverbot, erklärt Huber weiter. «Vor allem bei Buffets sind Tiere nicht erlaubt.» Schliesslich sei es die Entscheidung des Restaurants, ob ein Hundeverbot auch finanziell tragbar ist. «Ich glaube, hier muss man einfach auf beiden Seiten ein bisschen Verständnis haben», so Huber.
(ale)