Tausende Besucher erwartet

Lichtermeer in der Verenaschlucht: Diese Regeln sind zu beachten

· Online seit 19.12.2023, 17:05 Uhr
Jedes Jahr zieht die Verenaschlucht in der Adventszeit tausende Menschen an, die dort Kerzen und Lichter platzieren. Doch was gilt es zu beachten, damit die Schlucht ein Ort der Besinnung bleibt und nicht zur Müllhalde wird?

Quelle: Archivbeitrag TeleBärn vom 26. Dezember 2017

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Eigentlich gibt es ein klares Reglement für die Benutzung der Verenaschlucht einschliesslich der angeschlossenen Einsiedelei St. Verena. Dieses wurde zuletzt im März 2021 vom Bürgerrat überarbeitet und genehmigt und umfasst 10 Unterkategorien. Im dreiseitigen Schreiben ist nicht nur geregelt, wie man sich etwa mit einem Hund in der Verenaschlucht verhalten soll. Enthalten sind auch einige praktische Hinweise, wie das örtliche Parkreglement, oder wo man seine Notdurft verrichten darf.

Keine Toiletten, wenig Parkplätze

So heisst es unter Punkt 1 unter der Überkategorie «Allgemeines», dass keine öffentlichen Toiletten vorhanden sind. Weder in der Schlucht, noch in der Einsiedelei. Wer also ein stilles Örtchen aufsuchen muss, sollte das tunlichst vor dem Besuch in der Verenaschlucht tun. Ausserdem empfiehlt sich eine Anreise dann, wenn nicht gerade mit grossem Andrang zu rechnen ist, denn Parkplätze sind rar. Die Parkplätze an den Eingängen Nord und Süd der Einsiedelei sind nicht öffentlich. Lediglich der Parkplatz beim Restaurant Kreuz darf von der Öffentlichkeit genutzt werden, und der bietet nur eine sehr beschränke Anzahl an Abstellplätzen.

«Deshalb», appelliert Sergio Wyniger, Präsident der Bürgergemeinde Solothurn, «ist es am Besten, wenn man mit dem ÖV anreist.» Das sei auch angenehmer für die Anwohnenden, denn diese würden sich teilweise über die vielen Autos nerven, die aufgrund der prekären Parkplatzsituation in den anliegenden Quartieren parkieren würden.

Nur Teelichter erlaubt

Was die Verenaschlucht in der Adventszeit ausmacht, sind die vielen Kerzen, die dort von Besuchenden angebracht werden und die erst das besinnliche Bild schaffen. Natürlich gibt es auch dafür klare Regeln, schliesslich handelt es sich selbst bei kleinen Kerzen um offene Feuer, die sich ausbreiten könnten. Deshalb dürfen heisst es im Reglement auch, dass nur «Rechaud-Kerzen bzw. Teelichter inkl. Becher aufgestellt und angezündet werden dürfen. Stumpen- und Weihnachtsbaumkerzen hingegen sind strengstens verboten.

Ausgebrannte Kerzen entsorgen

Und was passiert eigentlich mit den Kerzen, wenn sie ausgebrannt sind? Bleiben sie dann einfach liegen? Nein, denn auch das ist im Reglement eigentlich klar geregelt: Aufgestellte Kerzen müssten spätestens am nächsten Morgen eingesammelt und entsorgt werden. Soviel zur Theorie. Denn dass Leute aus St. Gallen, Zürich oder Genf am nächsten Tag nochmal anreisen würden, um ihre Lichter wieder zu entfernen, sei natürlich unrealistisch, so Sergio Wyniger. Besser sei es deshalb, beim Rückweg aus der Schlucht ein paar ausgebrannte Kerzen von anderen Besuchern wieder mitzunehmen und zu entsorgen. So könne man die Verantwortlichen auch entlasten.

Das Reglement im Detail

So hat 1996 alles angefangen

Bereits seit der Osternacht 1996 ist die Verenaschlucht Anlaufpunkt für Gross und Klein von Nah und Fern. Der Künstler Ueli Studer baute damals eine Lichtinstallation in der Schlucht auf, erzählt Wyniger. Das habe den Leuten so gut gefallen, dass sie immer wieder gekommen seien und sich eine gewisse Eigendynamik entwickelt hätte. Seither kämen Besuchende aus der ganzen Schweiz und teilweise sogar aus dem süddeutschen Raum.

Inzwischen habe sich das Ganze von Ostern eher in Richtung Weihnachtszeit verschoben. Wahrscheinlich, weil dann die Tage kürzer und die Abende dunkler sind und sich diese besondere Stimmung in der Verenaschlucht entwickelt. In dieser Zeit könne man die Schlucht teilweise «nur im Gänsemarsch» durchqueren, weil es so voll sei.

Keine Aperos in der Schlucht

Aber aus Sicht der Gemeinde hat die Beliebtheit der Schlucht nicht nur positive Aspekte. «Es handelt sich noch immer um ein Naturschutzgebiet», erklärt Wyniger. Freiwillige würden sich darum kümmern, dass die Schlucht sauber gehalten werde und in der Altjahreswoche die Kerzen- und Wachsreste entfernen. Aber man toleriere, dass sich inzwischen eine Art Brauch entwickelt hätte. Aperos oder sonstige Festivitäten mit Alkoholausschank sind übrigens ebenfalls verboten – die Verenaschlucht ist schliesslich ein Ort der Besinnung. Daher habe man auch das Reglement aufgestellt, um ein wenig Kontrolle über die Geschehnisse zu haben.

Meistens jedoch würden sich die Besuchenden an die Regeln halten, denn am Ende würden alle davon profitieren, wenn die Schlucht sauber bleibe und man die Anwohnenden nicht durch unnötigen Lärm störe. Dann können alle das besondere Ambiente in der Verenaschlucht geniessen.

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veröffentlicht: 19. Dezember 2023 17:05
aktualisiert: 19. Dezember 2023 17:05
Quelle: 32Today

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