«Man wird nur wenige Pilze finden dieses Jahr»
«Wenn bei den Bauern auf den Felder nichts wächst, weil es derart trocken ist, dann wachsen auch keine Pilze», sagt Peter Füglistaler. Der Präsident des Pilzvereins Bremgarten zieht deshalb den logischen Schluss: «Es wird eine ganz schlechte Pilzsaison, wir werden nur wenige Exemplare finden.»
Die Rechnung ist einfach: Auch Pilze brauchen – neben Biomasse wie Bäumen oder Erde – Wasser, damit sie gedeihen. Wie also allen anderen Pflanzen, Früchte und Gemüse ist es auch den Pilzen viel zu trocken, daran werde auch der Regen in diesen Tagen kaum mehr etwas ändern. Denn er komme zu spät, sagt Füglistaler. «Es braucht eine gewisse Grundfeuchtigkeit, die im Boden vorhanden sein muss. Und weil diese in den letzten Jahren schon sehr knapp war, ist der Boden jetzt noch stärker ausgetrocknet.»
Die besten Chancen bei Seen oder Tümpeln
Betroffen seien alle Sorten gleichermassen. Es gäbe keine Pilze, die die Trockenheit besser verkraften, sagt Peter Füglistaler. Trotzdem kann der Präsident des Pilzvereins Bremgarten ein paar Tipps geben, an welchen Stellen noch Pilze zu finden sein könnten. «Zum Beispiel kann man sich in der Nähe eines Sees oder eines Teichs umschauen. Dort sind die Chancen grösser, dass mal etwas Wasser ins Erdreich gelangt und Pilze wachsen können.»
Eine andere Möglichkeit seien Stellen im Wald, an denen kürzlich grössere Forstarbeiten stattgefunden haben. Was zunächst etwas befremdlich klingt, hat einen einfachen Grund. Denn wenn geholzt wird, sind häufig schwere Maschinen im Einsatz, die den Waldboden mit ihrem Gewicht plattdrücken und komprimieren. «Dort, wo der Boden von den Maschinen verdichtet ist, bleibt das Wasser länger liegen. Somit ist die Chance grösser, dass Pilze wachsen.»
Pilze trotzdem immer kontrollieren lassen
Unabhängig davon, ob es eine gute oder schlechte Saison ist, ob es viele Pilze oder wenige gibt: Gesammelte Pilze sollten immer bei der Pilzkontrolle vorgezeigt werden. Informationen dazu gibt es beim Schweizerischen Verband für Pilzkunde und bei lokalen Pilzvereinen.