Schwindel

Neue Betrugsmasche bei QR-Bussen? Polizei klärt auf

25.07.2023, 10:03 Uhr
· Online seit 25.07.2023, 07:01 Uhr
Zahlreiche «Reddit»-User fragen sich aktuell: Ist dieser QR-Code echt oder eine neue Betrugsmasche? Grundlage der Diskussion sind die (nicht mehr ganz so) neuen QR-Code-Bussen, die im Aargau mehrere Regionalpolizeien anstatt der ursprünglichen Variante ausstellen. Diese klären jetzt auf.
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Seit fast einem Jahr gibt es bei der Regionalpolizei Suret – und diversen anderen, ausser beispielsweise der Regionalpolizei Zofingen – ein angepasstes Bussensystem. Ab August 2022 wurde auf die Zahlungsmöglichkeit per QR-Code umgestellt. Das scheinen allerdings nicht alle mitbekommen zu haben, wie eine Diskussion auf der Plattform «Reddit» zeigt:

Angst vor Betrug ist unbegründet

Kommentare wie «Es sieht verdächtig aus, wenn ich ehrlich bin» oder «Baden verschickt normalerweise an dich adressierte Briefe, also denke ich, es könnte eine Betrugsmasche sein»  und «Es fühlt sich betrügerisch an. Jeder kann einen QR-Code und ein offiziell aussehendes Dokument generieren» finden sich unter dem Beitrag.

Sind hier Betrüger am Werk? Nein – sagt die Polizei. Weder bei der Kantonspolizei Aargau noch bei den angefragten Regionalpolizeien sind Fälle bekannt, bei denen jemand versucht hat, mit einem gefälschten QR-Code auf einem Busszettel an Geld zu kommen. Es seien aber schon besorgte Anrufe eingegangen, heisst es beispielsweise bei der Regionalpolizei Bremgarten auf Anfrage von ArgoviaToday: «Es gab bei uns ein paar Anfragen, einfach weil die Leute verunsichert waren beziehungsweise den QR-Bussenzettel so noch nicht kannten», so Manfred Tschannen, Leiter Regionalpolizei in Bremgarten.

Zwar nicht primär besorgte, aber überforderte Bürgerinnen und Bürger meldeten sich wegen der QR-Code-Bussen bei der Regionalpolizei Aargausüd. «Es melden sich immer wieder Menschen, welche mit der modernen Technik nicht so vertraut sind und verlangen Hilfe», erklärt Polizeichef Adrian Lischer. Der Einfachheit halber bietet die Regionalpolizei dann an, dass die Person im Bussenportal einen Einzahlungsschein bestellen kann, wenn die Bezahlung via Kreditkarte oder mittels Twint nicht möglich ist.

Einfacher und effizienter

Bei der Regionalpolizei Suret gab es noch keine besorgten Nachfragen. «Wir haben diesbezüglich keine Anrufe erhalten», heisst es auf Anfrage. Auch bei der Kantonspolizei ist es diesbezüglich – noch – ruhig: «Betrügerische Parkbussen sind bis jetzt bei uns kein Thema», so Mediensprecher Bernhard Graser gegenüber ArgoviaToday.

Die Regionalpolizei habe primär positive Erfahrungen gemacht mit der Umstellung auf QR-Code-Bussen, sagt René Lippuner, Präsident vom Verband der Aargauer Regionalpolizeien (VAG): «Es ist für den Bürger wie für uns vieles einfacher geworden. Mit dem QR-Code ist die Busse direkt gezahlt und erledigt – aus den Augen aus dem Sinn. Ausserdem ist die Busse für uns als als Polizei per sofort im System erfasst.»

Es bleibt nicht beim QR-Code

Die Sorge ist also unbegründet. Wer trotzdem noch unsicher ist, aber nicht bei der Polizei nachfragen will, kann theoretisch auf die Post warten. Denn: Wird das Bussenportal nicht innert einer Frist von 30 Tagen vom Gebüssten aktiviert, also der QR-Code nicht gescannt und die Busse nicht angeschaut, gibt es automatisch einen Brief mit einer Mahnung nach Hause. Spätestens beim Logo der Polizei auf dem Couvert sollte dann klar sein – das ist wohl kein Betrug, sondern ein berechtigtes Minus auf dem Bankkonto.

So schützt du dich vor Betrügern

Vorsicht ist allerdings nicht immer fehl am Platz. Es gibt immer raffiniertere Betrugsmaschen, mit denen Gauner versuchen, an deine Daten oder dein Geld zu kommen. Grundsätzlich schadet ein gesundes Misstrauen also nicht. Ein einfacher Tipp ist es, den Absender gründlich zu überprüfen – allerdings ohne möglicherweise verseuchte Links anzuklicken.

Der Tipp der Regionalpolizei Aargausüd: «Beim Scannen des Bussenzettels werden sie auf das Bussenportal der jeweiligen Polizei weitergeleitet. Überprüfen sie immer die angezeigte Adresse im Internet-Browser. Nach der Eingabe des Kontrollschildes erscheinen dann die Details zur begangenen Übertretung. Diese sollten ebenfalls überprüft werden und auch plausibel sein. Sollten sie immer noch unsicher sein, kontaktieren sie die zuständige Polizeistelle und klären das Nötigste ab.»

Bist du schon einmal Opfer einer Betrugsmasche geworden? Erzähl uns deine Geschichte.

veröffentlicht: 25. Juli 2023 07:01
aktualisiert: 25. Juli 2023 10:03
Quelle: ArgoviaToday

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