Neue Seoner Bushaltestelle sorgt für Diskussionsstoff im Netz
Der neue Strassenbau in Seon sorgt für Diskussionsstoff. Denn die Haltebucht für den Busbetrieb beim Hallenbad wurde gestrichen. Neu hält der Bus auf der Hauptstrasse an. Dies kommt bei einigen Facebook-Usern nicht unbedingt gut an. In einer regionalen Facebook-Gruppe sind die Kommentare recht eindeutig: «Wer solche Verkehrsbehinderungen plant, sollte aus dem Verkehr gezogen werden» oder «das ist einfach wieder einmal typisch Seon.»
Eine Nachfrage beim Kanton Aargau zeigt: Eine Massnahme wie in Seon gleich mehrere Gründe haben. «Durch eine direkte Fahrbahnhaltestelle können Verzögerungen verhindert und der ÖV gefördert werden», sagt Marc Stutz von der Abteilung Tiefbau vom Kanton Aargau.
Nicht nur Seon ist von der Änderung betroffen
Das ist aber bei weitem nicht der einzige Grund. «Wenn wir neue Haltestellen bauen, müssen wir sie hindernisfrei gestalten. Das bedeutet auch höhere Haltekanten, so dass Menschen mit Behinderungen ohne Probleme einsteigen können», so Stutz. Für die neue Regelung sei der Bund verantwortlich.
Früher waren die Absätze der Bordsteine 8 bis 10 Zentimeter hoch – aktuell gilt eine Norm von 22 Zentimetern. Und dieser Höhe sei nicht für jede Bushaltestelle geeignet. «Das kann geometrisch extrem anspruchsvoll sein, denn der Bus muss mehrere Meter geradeaus anfahren können und das ist vor allem bei kurvenreichen Strassen recht problematisch», erklärt Stutz weiter.
Einzig der Entscheid, an welchem Standort man auf Haltebuchten setzt, ist dem Kanton selbst überlassen und diese Entscheidung wird nach einer Verkehrsanalyse getroffen. «Man muss aber immer das ganze Verkehrssystem anschauen. Denn es braucht auch immer wieder eine Busbucht, damit der Verkehr nicht zu lange aufgehalten wird», erklärt er weiter.
(red)