Upcycling statt Mülltonne

Nikin will 13'000 Stoffmasken wiederverwerten

· Online seit 25.06.2021, 19:18 Uhr
Auf Anfrage von der Community hat Nikin über 100'000 Stoffmasken produziert. Als Deutschland dann jedoch die medizinische Maskenpflicht einführte, ging das Geschäft bergab.
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Nikin war eines der ersten Unternehmen, welches zu Beginn der Corona-Pandemie Stoffmasken in ihrem Online-Store anbot. Gegenüber ArgoviaToday verrät der Nikin-Gründer Nicholas Hänny: «Wir wollten eigentlich keine Stoffmasken produzieren. Unsere Follower fragten uns jedoch danach.» Das neue Angebot entwickelte sich zu einem regelrechten Boom, das Aargauer Unternehmen hatte sogar Kunden aus Deutschland. So kam es dazu, dass Nikin über 100’000 Stoffmasken bestellte.

«Es ist schwer, die richtige Menge abzuschätzen.»

Als dann jedoch in Deutschland die medizinische Maskenpflicht eingeführt wurde, ging die Anfrage rasant zurück: «Die Leute konnten die Masken nicht mehr anziehen. Dadurch wollte sie niemand mehr kaufen und wir blieben auf ihnen sitzen», erzählt Hänny. So kommt es, dass Nikin immer noch rund 18’000 Masken an Lager hat: «Die werden auch nicht mehr verkauft. Der Bund hat bekannt gegeben, dass die Maskenpflicht in der Schweiz aufgehoben wird», so Hänny, welcher es mit seinem Unternehmen zum Aargauer des Jahres 2019 geschafft hatte.

Da es in der Philosophie von Nikin liegt, die Produkte nicht wegzuwerfen, wollen sie die Masken zu einem neuen Produkt verwerten: «Das nennt man Upcycling», so Hänny. Da sie jedoch nicht wissen, wie sie die Produkte «upcyclen» können, hat Nikin erneut bei ihrer Community nachgefragt: «Wir haben einen Post auf LinkedIn gemacht, da unsere Community uns ja bereits auf die Idee gebracht hat, überhaupt Masken zu produzieren.» Und da haben sie bereits viele Inputs bekommen. Von Schlafmasken bis Topfüberzug und Kochschürzen, alles war dabei. Das, was sie nicht verwerten, wird gespendet.

Viel Gewinn wird das Unternehmen aus dieser Aktion nicht schlagen. Denn die Masken wurden zum Selbstkostenpreis verkauft. Nikin ist es jedoch wichtig, anderen Unternehmen zu zeigen, dass man den Stoff nicht immer einfach wegwerfen muss, sondern ihn auch spenden oder eben «upcyceln» kann.

(red.)

veröffentlicht: 25. Juni 2021 19:18
aktualisiert: 25. Juni 2021 19:18
Quelle: ArgoviaToday

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