Nach Pensionierung entdeckt

Oberkulmer Finanzleiter verschickte jahrelang kaum Mahnungen

29.11.2022, 07:50 Uhr
· Online seit 29.11.2022, 07:40 Uhr
Wer in Oberkulm in den letzten Jahren eine Rechnung der Gemeinde nicht bezahlt und nie eine Mahnung erhalten hat, könnte in den nächsten Monaten doch noch zur Kasse gebeten werden. Der Grund: Der inzwischen pensionierte Finanzleiter vernachlässigte einen Teil der Buchhaltung – über Jahre hinweg.
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Weil der ehemalige Finanzleiter in Oberkulm die Debitorenbuchhaltung nicht vollständig erledigte, müssen nun die Gemeinde und seine Nachfolgerin die Folgen ausbaden. Dies berichtet die «Aargauer Zeitung». Der Angestellte hatte etliche Mahnungen für ausstehende Gebühren und Wasserrechnungen nicht verschickt. Meistens blieb es bei einer ersten Mahnung.

Gleich ging es zuvor schon der Gemeinde Kaisten – wegen derselben Person. Während 23 Jahren bewirtschaftete der inzwischen pensionierte Verwalter in der Laufenburger Gemeinde die Debitoren teils nicht konsequent.

Über ein externes Finanzbüro kam er 2012 nach Oberkulm. Der Oberkulmer Gemeindeammann Roger Schmid sagt heute, man habe damals in Kaisten nach der Leistung des Finanzverwalters gefragt und von den Problemen erfahren. Vor der Anstellung sei die Relevanz der Debitorenbuchhaltung ausgiebig besprochen worden. Der Mann habe mehrmals versichert, dass sie in Zukunft kein Problem darstellen werde. «Leider war dem dann nicht so», bilanziert Schmid.

Da Schmid als Ammann nur rund 20 Prozent für die Gemeinde arbeitet, konnte er nicht täglich die Arbeit kontrollieren: Das Ausmass wurde nun nach der Pensionierung im Sommer 2022 bekannt. Wie viel Geld der Gemeinde durch die Finger ging, wird sich im Frühling bei Fertigstellung der Rechnung 2022 zeigen.

(Aargauer Zeitung / Natasha Hähni)

veröffentlicht: 29. November 2022 07:40
aktualisiert: 29. November 2022 07:50
Quelle: Aargauer Zeitung

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