Wahlen 2023

Politologe prophezeit rekordtiefe Stimmbeteiligung im Aargau

· Online seit 18.10.2023, 19:22 Uhr
Fünf Tage vor den Wahlen haben die meisten Aargauerinnen und Aargauer ihr Couvert bereits in einen gelben Briefkasten geworfen – oder sollten zumindest. Politologe Mark Balsiger vermutet dieses Jahr nämlich eine rekordverdächtig tiefe Stimmbeteiligung.

Quelle: Tele M1

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«Es sieht danach aus, dass die Wahlbeteiligung einen neuen Tiefstwert erreicht. Das heisst unter 43 Prozent», sagt Politologe Balsiger im Interview mit Tele M1. Als Erklärung nennt er den Spielraum für Korrekturen: «Die Leute wissen natürlich, dass Wahlen nicht so wichtig sind, weil sie im Schnitt alle drei Monate bei den Abstimmungen und Sachvorlagen wieder korrigieren können.»

So hoch ist die Stimmbeteiligung in Zofingen und Stein

In Zofingen scheint dies allerdings nicht zuzutreffen. Dort will die Bevölkerung sich sehr wohl beteiligen – und zwar jetzt. Diesen Anschein erweckt zumindest der gut gefüllte Briefkasten am Dienstag. Rund 2800 Couverts sind bereits eingegangen. «Das entspricht einer Stimmbeteiligung von rund 33 Prozent. Das entspricht aber auch dem Wert von vor vier Jahren, als wir nur minim höher waren. Wir haben heute aber mehr Stimmberechtigte in Zofingen und deshalb darf man sagen, dass dieser Wert identisch ist», so Catrin Friedli, Vize-Stadtschreiberin der Stadt Zofingen.

Nicht ganz so erfreulich ist die Stimmbeteiligung in kleineren, ländlicheren Gemeinden wie beispielsweise Stein im Fricktal. Gemeindeschreiber Sascha Roth führt aus: «Wir haben tendenziell eigentlich immer eine niedrige Beteiligung. Wir hatten vor vier Jahren bei den Wahlen rund 36 Prozent. Aktuell sind wir bei knapp 30 Prozent.»

Medien tragen laut Balsiger Mitverantwortung

Doch weshalb sind die Aargauerinnen und Aargauer so zurückhaltend beim Wählen? Dafür hat Balsiger eine Erklärung. «Ich habe eine Vermutung, dass die vielen Umfragen und auch die Interpretationen der Medien stark zugenommen haben. Man kann praktisch in jedem Kanton schon weit im Vorfeld sagen, wer gewählt wird und wer nicht. Das nimmt den Leuten das Interesse weg», meint der Politologe.

Wer noch nicht gewählt hat und dies noch tun will, kann sein Couvert bis Samstag in den Gemeindebriefkasten oder am Sonntag direkt in die Urne werfen. Bis am Dienstag sind im ganzen Kanton 4397 briefliche Stimmen eingegangen, was einer Beteiligung von gut 30 Prozent entspricht.

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(umt)

veröffentlicht: 18. Oktober 2023 19:22
aktualisiert: 18. Oktober 2023 19:22
Quelle: ArgoviaToday

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