Neue Möglikchkeiten mit KI

Schockanrufe: So gelangen die falschen Polizisten an die Stimmen der Opfer

· Online seit 04.07.2023, 20:31 Uhr
«Als ich die Stimme meiner Frau am Telefon hörte, hatte mein Verstand völlig ausgesetzt». Was Jörg Meier zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht wusste: Er sprach mit einem Computerprogramm.

Quelle: Tele M1 / Beitrag von 4. Juli 2023

Anzeige

An einem Abend im Mai bekam Jörg Meier einen Telefonanruf seiner Frau. Sie erzählte ihm, dass sie einen Autounfall hatte und im Schock geflüchtet sei. Nun brauche sie eine Kaution von fünfzigtausend Franken, die Polizei habe sie verhaftet. Jörg Meier liess alles stehen und liegen: «In diesem Moment habe ich nicht mehr studiert, ich habe nur noch gehandelt», erklärt der 60-Jährige aus Oberentfelden gegenüber Tele M1.

Stimme kam von einem Computerprogramm 

Was Jörg Meier zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht wusste: Er sprach mit einem Computerprogramm. «Rund 7000 Stimmen sind inzwischen eingelesen im Computer. Es braucht deshalb nur sehr wenig Aufnahmezeit der richtigen Stimme, dann wird diese sozusagen den aufgezeichneten Stimmen zugeordnet», erklärt Oliver Bendel, Professor der Fachhochschule Nordwestschweiz.

«Meine Frau hat mir im Nachhinein erzählt, dass sie in letzter Zeit sehr viele Anrufe erhalten hat von Personen, welche etwas verkaufen wollten am Telefon», sagt Jörg Meier. So seien die Schurken wohl an die Stimmaufnahmen gekommen. 

Quelle: teleM1

So unterscheidet man die Computerstimme von der echten Stimme 

Laut dem KI-Experten, Oliver Bendel gibt es einen Trick, wie man die Fake-Stimme entlarven kann: «Wenn Hintergrundgeräusche fehlen, wenn es sich anhört wie eine Aufnahme in einem leeren hallenden Raum, dann wäre ich vorsichtig.» Falls man dann immer noch nicht sicher ist, kann man die Betrüger mit persönlichen Fragen aus der Reserve locken.

Wie viel Geld Jörg Meier durch den Betrug verloren hat, erfährst du im Video.

veröffentlicht: 4. Juli 2023 20:31
aktualisiert: 4. Juli 2023 20:31
Quelle: ArgoviaToday

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch