Aargau/Solothurn

Kirschblütler-Gemeinschaft mit Hauptsitz in Lüsslingen-Nennigkofen wehrt sich gegen Vorwürfe

Stellungnahme

«Sex mit Patienten»: Kirschblütler wehren sich gegen Vorwürfe

25.10.2023, 19:33 Uhr
· Online seit 25.10.2023, 19:01 Uhr
Für Therapeuten der Kirschblüten-Gemeinschaft seien sexuelle Handlungen mit Patienten kein Tabu – so der happige Vorwurf einer Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie aus Hägendorf letzte Woche. Nun nehmen die Kirschblütler Stellung.
Anzeige

Für Therapeuten der Kirschblüten-Gemeinschaft seien sexuelle Kontakte zu Patienten kein Tabu. Dieser happige Vorwurf erhebt Alexandra Horsch, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie aus Hägendorf, gegen Arbeitskollegen aus der Glaubensgemeinschaft. «Das ist ja im Prinzip ein Kernpunkt von dem, was die Kirschblüten von sich sagen. Sie sagen eben, dass sie sich den Weg der sexuellen Beziehung offenhalten möchten und das ist ein absolutes No Go», sagt Horsch zu TeleM1.

Die Gemeinschaft nimmt Stellung...

Die Vorwürfe gegen die Kirschblüten-Gemeinschaft stehen bereits seit einigen Jahren im Raum. Nun nehmen sie gegenüber TeleM1 Stellung. Manfred Dreier, Facharzt und Angehöriger Kirschblüten-Gemeinschaft sagt: «Wir wissen, wenn wir uns im privaten Kontext bewegen. Was wir mit den Mitmenschen in der Gemeinschaft leben, ist unser Privatleben. Wenn wir in den Beruf steigen, haben wir eine professionelle Haltung und führen die Psychotherapie so durch, wie es sich gehört.»

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

... und erntet Zweifel 

Eine Aussage, die Alexandra Horsch bezweifelt. Es sei völlig unmöglich, den eigenen Rucksack vollständig abzulegen. «Das ist schon seit Jahren die einhellige Fachmeinung, das kann man auch auf der Webseite der Schweizer Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie nachlesen», und weiter: «Es wird ja immer gesagt, es sei nur eine Haltung. Die Haltung ist aber inkompatibel mit einer professionellen Behandlung von Patienten», so Horsch.

Sie hat darum bei der Justizkommission des Solothurner Kantonsrat eine Aufsichtsbeschwerde eingereicht. Staatsanwaltschaft und das Innendepartement sollen in die Pflicht genommen werden. Auf Anfrage von TeleM1 heisst es, dass «das Gesundheitsamt ist in der Vergangenheit verschiedenen Hinweisen nachgegangen» sei.

Bisher keine Hinweise für Unrechtmässigkeiten gefunden

Jedoch konnten, auch auf nochmalige Nachfrage hin, «keine Tatsachen, welche die Beanstandungen in rechtlich verwertbarer Weise gestützt und plausibilisiert hätten, vorgebracht werden.» Alexandra Horsch gibt aber noch nicht auf. Sie hofft, dass die Justizkommission nun einen neuen Anlauf unternimmt.

(red.)

veröffentlicht: 25. Oktober 2023 19:01
aktualisiert: 25. Oktober 2023 19:33
Quelle: 32Today

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch