«Sie war eine sehr warmherzige Person»: alt Ständerätin Christine Egerszegi über Elisabeth Kopp

Elisabeth Kopp, die erste Frau im Bundesrat ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Eine, die sie gut kannte, war die ehemalige Aargauer Nationalratspräsidentin Christine Egerszegi, wie Tele M1 berichtet: «Elisabeth war eine sehr warmherzige Person. Nach ihrem Rücktritt hat sie aber sehr gelitten, da sie etwas in die Einsamkeit gedrängt wurde.»

Die ehemalige Bundesrätin musste sich damals wegen eines Telefonats mit ihrem Mann dem Vorwurf wegen Amtsgeheimnisverletzung stellen. Trotz des darauffolgenden Freispruchs vom Bundesgericht ist sie danach nicht mehr in die Politik zurückgekehrt. «Die FDP hat sie wie eine heisse Kartoffel fallen gelassen», so Egerszegi.

Auch sie selbst sei sich mit der Partei nicht immer einig gewesen, was nur eine der Gemeinsamkeiten mit Elisabeth Kopp war: «Ich denke, wir hatten gemeinsam, dass wir nie in Parteiparolen geschwätzt haben. Uns ging es immer um die Sache – mit vollem Einsatz.» Und der hat sich gelohnt. Dank der ersten Bundesrätin gibt es das neue Ehe- und Erbrecht und auch das Scheidungsgesetz hat sie angestossen.

Für die Aargauer Nationalrätin Christine Egerszegi war Elisabeth Kopp immer ein Vorbild. Und die Ex-Bundesrätin hat sie sogar zu ihrem 80. Geburtstag eingeladen: «Ich habe gestaunt, dass ich die einzige Politikerin an dem Geburtstagsfest war. Für mich zeigt das, dass wir uns nicht nur politisch, sondern auch menschlich nahe standen», sagt Egerszegi.

Nun ist die ehemalige Bundesrätin, die den Weg für die Gleichberechtigung in der Schweiz geebnet hat, nach langer Krankheit verstorben – doch sie wird wohl immer eine grosse Inspiration für viele Frauen bleiben.

(red.)