So viele Babys wie noch nie im Storchendorf Altreu

So viele Jungtiere habe es noch nie gegeben, berichtet Renate Gugelmann der Solothurner Zeitung. Sie betreut das Storchen- und Informationszentrum in Altreu. Dass es heuer so viel Nachwuchs gab bei den Störchen, sei das Resultat einer langen Entwicklung.

Störche in der Schweiz einst ausgestorben

Die kantonale Landwirtschafts- und Schutzzone Witi liegt in der Ebene zwischen Grenchen und Solothurn. Sie darf nur extensiv, also naturnah, bewirtschaftet werden. Das war aber nicht immer so. Früher wurde das Gebiet landwirtschaftlich intensiv genutzt, es gab Mais- und Kornfelder. Für Störche ist das kein ideales Umfeld, weil es ihnen dann an Nahrung fehlt. So gab es zur Zeit des Zweiten Weltkrieges keine Storchenpopulation mehr in der Schweiz.

Erst danach wurden die Störche allmählich wieder angesiedelt, als die naturnahe Bewirtschaftung in dem Gebiet wieder gefördert und Flutwiesen sowie Feuchtbiotope geschaffen wurden.

Jungstörche bald flügge

Weder das Hudelwetter im Frühling noch die heftigen Gewitter der vergangenen Tage konnten den Storchennestern oder dem Storchennachwuchs etwas anhaben. Zur Zeit trainieren die Storchenkinder ihre Flügel, denn bald werden sie flügge. Dann werden sie ihre Nester verlassen, um sich als Gruppe auf ihre erste Reise zu begeben.

So werden die jungen Störche am 15. August, am Tag der offenen Tür der Schweizer Naturzentren, wohl leider schon weg sein. Auch die erwachsenen Störche werden bis im Herbst Altreu verlassen haben und erst im Februar nächsten Jahres zurückkehren.

Zwei Jungtiere sind «Sorgenkinder»

Etwas Sorgen machen nur zwei der Jungtiere: Sie sind schon aus ihrem Nest und bewegen sich am Boden, machen aber keine Anstalten zu fliegen. Hilfe der Menschen gibt es bewusst nicht - werden die kleinen Störche nicht selbständig flügge, werden sie nicht überleben können.

(hed)