Aargau/Solothurn

Tierschützer retten zahlreiche verwahrloste Büsi-Familien

Hochsaison

Tierschützer retten zahlreiche verwahrloste Büsi-Familien

15.06.2021, 06:13 Uhr
· Online seit 15.06.2021, 05:44 Uhr
Verwilderte und verwahrloste Büsis einzufangen steht momentan auf dem Tagesprogramm des Aargauischen Tierschutzvereines. Oft sind die Vierbeiner verletzt oder sogar krank. Schwer trifft es in der Hochsaison vor allem den Nachwuchs.
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Im Kanton Aargau gibt es momentan vermehrt verwahrloste und verwilderte Katzen. Die werden von ihren Besitzern ausgesetzt oder laufen von zu Hause weg. Oft sind sie weder gechippt noch kastriert. Das stellt vor allem im Sommer ein Problem dar, denn die verwilderten Katzen sind momentan trächtig oder haben gerade erst ihre Jungen zur Welt gebracht. Ohne Fürsorge und Fütterung stehen die Überlebenschancen für den Nachwuchs schlecht.

«Mamis werden wieder an den Fundort gebracht»

In den Tierheimen herrscht deshalb momentan Hochbetrieb. «Wir bekommen fast täglich Anrufe von Personen, die eine verwilderte Katzenfamilie aufgefunden haben», so Astrid Becker, Präsidentin des Aargauischen Tierschutzvereins gegenüber ArgoviaToday. Alleine im letzten Jahr gingen im Kanton Aargau 203 Meldungen ein, rund 300 Katzenkinder wurden eingefangen.

Im Normallfall werden die Katzen eingefangen und dann zum Tierarzt gebracht. Die Mutter wird gechippt, kastriert und medizinisch versorgt. Danach wird sie wieder am Fundort freigelassen: «Das Mami ist zu diesem Zeitpunkt bereits so an die Wildnis gewöhnt, dass man sie nicht als Haustier zur Adoption freigeben kann.» Wichtig ist jedoch, so Becker, dass man versucht, die Katzenfamilie erst nach acht Wochen zu trennen, denn so lange müssen die Kleinen bei der Mutter bleiben.

Für die Kleinen geht es nicht wieder zurück in die Wildnis, sondern ins Tierheim. Für Becker ist es kein leichter Anblick, die Jungen so verwildert vorzufinden. «Die Gesundheit der jungen Katzen ist zum Teil ein richtiges Trauerspiel.» Laut Becker werden die Katzenkinder grösstenteils mit Unterernährung, Flöhen und Ohrmilben aufgefunden. Es komme auch vor, dass die Katzen unter einer ernsthaften Erkrankung leiden. So haben vor wenigen Tagen drei Büsis beim Tierschutzverein Aargau Zuflucht gefunden, die mit teils stark entzündeten Augen zu kämpfen haben. «Bei einer der kleinen Katzen war die Entzündung so fortgeschritten, dass ein Auge entfernt werden musste.» Viele Büsis können laut Becker nach den medizinischen Versorgungen zur Adoption freigegeben werden. Für manche kommt aber jede Hilfe zu spät.

Die Katzenpopulation im Aargau nimmt zu

Oft geht vergessen, dass es im Kanton Aargau eine sehr grosse Katzenpopulation gibt, die kein zu Hause hat. Eine Katze kann pro Jahr zweimal Junge bekommen, mit je einem Wurf von bis zu sechs Büsis. «So wird die Population immer grösser und niemand bekommt genau mit, wie viele Katzen es genau gibt.» Becker ist es deshalb wichtig, dass möglichst viele Katzen gechipt und kastriert werden, bevor sie ins Freie dürfen.

veröffentlicht: 15. Juni 2021 05:44
aktualisiert: 15. Juni 2021 06:13
Quelle: ArgoviaToday

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