«Laubbläser sind laut, verpesten die Luft, schädigen die Bodenbiologie und gefährden das Leben von Kleintieren», fasst der Schweizer Tierschutz STS kurz seine Sicht zusammen und fordert die Bevölkerung auf, stattdessen Rechen und Besen zu benutzen. Samuel Furrer, Geschäftsführer Fachbereich beim Schweizer Tierschutz STS, erklärt, welche Tiere besonders leiden, wenn wir zum Laubbläser greifen.
Ob Tausendfüssler oder Igel: Keiner mag Laubbläser
«Neben der Tatsache, dass die meisten Laubbläser natürlich sehr, sehr lärmig sind, sind sie vielfach halt auch eine direkte Bedrohung für Kleintiere. Besonders für jene Tiere, die im Laub leben oder dieses allenfalls brauchen, um zu überwintern», sagt Furrer. Direkt bedroht von der Verwirbelung seien Insekten und andere wirbellose Tiere, wie beispielsweise Tausendfüssler.
Aber auch kleine Amphibien wie Frösche oder Molche, die Laubhaufen als Habitat und Unterschlupf nutzen, seien durch den Laubbläser gefährdet. Nicht zuletzt leiden auch Igel unter den Geräten.
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«Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass man Tiere stört oder sogar tötet»
«Grundsätzlich geht es darum, wo und wie der Laubbläser eingesetzt wird. Der Schweizer Tierschutz STS sieht ein grosses Problem bei Laubbläsern und Laubsaugern. Aber es ist ein Unterschied, wo diese eingesetzt werden. Auf befestigten Plätzen, Trottoirs und so weiter kann es zum Teil ja auch nötig sein, dort ist aber auch die Gefahr klein, dass sich ein Kleintier unter dem Laub befindet. Aber auf unbefestigten Plätzen, auf Wiesen oder auch im Wald ist die Wahrscheinlichkeit natürlich sehr gross, dass man Tiere stört oder sogar tötet», mahnt Furrer.
Laub sollte nicht entsorgt werden
Am besten sei es deshalb, auf Geräte wie Laubbläser und Laubsauger zu verzichten. Falls dies nicht möglich ist, rät Furrer: «Wenn einsetzen, dann möglichst effektiv – also kein trockenes Laub herum blasen, das bringt nämlich nicht viel. Wenn, dann am Morgen früh, wenn das Laub noch etwas feucht ist vom Tau. Dann geht es viel effizienter und schneller. Wichtig ist sicher auch, dass man Rücksicht nimmt und schaut, ob Tiere im Laub unterwegs sind und man im Zweifelsfall dann halt doch zum Rechen greift. Dies ist deutlich schonender», so Furrer.
Weiter rät der Tierschutzexperte, das Laub anschliessend nicht auf den Kompost zu schütten, sondern es an einem nicht störenden Ort aufzuschichten und bestenfalls über den Winter so zu lassen, damit Tiere darin überwintern können.