Obszöne Post

«Warte auf dein geiles Stöhnen» – Aargauerinnen finden unangenehme Briefe auf der Fussmatte

· Online seit 23.02.2022, 16:33 Uhr
Ein Mann im Freiamt deponierte mehrere Male handgeschriebene Briefe vor der Haustür zweier Frauen. Sie wohnten im selben Gebäude wie der Briefschreiber. Darin standen «obszöne» Bemerkungen, wie aus einem Strafbefehl der Aargauer Staatsanwaltschaft zu entnehmen ist.
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Zwei Frauen aus dem Freiamt haben Ende September 2021 Briefe mit obszönen Inhalten eines Nachbars auf ihrer Fussmatte gefunden. Weil sie sich durch die Briefe belästigt fühlten, erstatteten sie Strafanzeige.

Handgeschriebene Briefe auf der Fussmatte 

Wie aus einem Strafbefehl der Aargauer Staatsanwaltschaft zu entnehmen ist, soll die Serie der sexuellen Belästigung Ende September letzten Jahres angefangen haben. Die beiden Frauen, welche in unterschiedlichen Wohnungen im selben Gebäude im Freiamt lebten, fanden handgeschriebene Briefe vor der Haustüre. Den ersten Brief deponierte der Mann, welcher damals Ende 20 war, vor der Haustür einer der beiden Frauen. Darauf war zu lesen: «Ich mag es, wie du stöhnst, mach lauter, mach mich geil.»

Nur zwei Tage später klingelte es bei derselben Frau morgens um 4.30 Uhr an der Haustüre. Als die Betroffene dann durch den Türspion sah, war jedoch niemand zu sehen. Sie entdeckte aber etwas später wieder einen Brief auf der Fussmatte – handgeschrieben und mit ähnlichem Inhalt: «Ah geil, stöhn lauter bei offenem Fenster. Du machst mich so geil.» Und das gleiche Szenario spielte sich einen Tag danach erneut ab. Diesmal stand die Frau jedoch nicht auf, als es an der Haustür klingelte, sondern alarmierte direkt die Polizei. Diese rückte sofort aus und fand wiederum einen Brief mit ähnlich obszönem Inhalt wie zuvor vor der Tür.

Nach diesem Vorfall suchte sich der Schreiberling ein neues Opfer und wurde fündig. Bei einer weiteren Nachbarin deponierte er in einer Nacht Ende Oktober 2021 wiederum einen obszönen Brief und klingelte an ihrer Haustür. Sein zweites Opfer entdeckte das anstössige Schreiben dann am Morgen auf der Fussmatte.

Hausdurchsuchung führt zu Drogenfund

Weil beide Frauen Strafantrag wegen mehrfacher sexueller Belästigung stellten, durchsuchte die Polizei Ende November die Wohnung des verdächtigen Nachbars. Dort fand sie insgesamt 4,9 Gramm Marihuana. Wie der Beschuldigte gegenüber der Polizei zugab, rauchte er im Zeitraum vom 11. bis 24. November 2021 pro Tag rund drei bis vier Joints. Das Marihuana habe er in Wohlen und Zürich gekauft. Offenbar zeigte sich der Verdächtige auch betreffend der obszönen Briefe geständig. Denn wie weiter aus dem Strafbefehl zu entnehmen ist, musste er eine Busse von 800 Franken – unter anderem wegen sexueller Belästigung – bezahlen. Mit den Gebühren sowie den Polizeikosten kam ein Betrag von insgesamt 1500 Franken zusammen.

Eines der Opfer forderte zusätzlich Schadenersatz. Ob es diesen bekam, ist aus dem Strafbefehl nicht zu entnehmen.

(mbr)

veröffentlicht: 23. Februar 2022 16:33
aktualisiert: 23. Februar 2022 16:33
Quelle: ArgoviaToday

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