Schliessung des Rohrwerks

«Wir wurden von dieser Nachricht sehr überrascht»

06.04.2023, 07:07 Uhr
· Online seit 22.02.2023, 20:12 Uhr
Das Unternehmen Benteler Steel/Tube hat am Dienstag bekanntgegeben, seinen Produktionsstandort in Rothrist per Ende 2023 zu schliessen. Davon sind 300 Mitarbeitende betroffen.

Quelle: Tele M1

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Am Dienstag ereilte die Hiobsbotschaft von der Schliessung des Rohrwerks die Gemeinde Rothrist. Der Gemeindeammann von Rothrist zeigte sich überrascht von der Nachricht. Daher hat Ralph Ehrismann am Mittwoch das Gespräch mit dem Standortleiter gesucht. «Es hat uns erschreckt und wir fragen uns, was passiert nun mit all diesen Mitarbeitenden. Viele von ihnen wohnen in Rothrist. Ich hoffe, wir finden eine gute Lösung, dass es für sie weiter geht», sagt Ehrismann zu Tele M1.

Was passiert mit dem Gelände?

Der Gemeindeammann wünscht sich, dass nun eine andere Firma das rund 80'000 Quadratmeter grosse Gelände übernehmen und somit auch wieder Arbeitsplätze schaffen könnte. Der direkte Nachbar des Rohrwerks ist SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner. Er hat einen emotionalen Bezug zu dem Unternehmen: «Mein Ururgrossvater war Mitbegründer der ‹Stahlrohri›. Diese wurde dann später verkauft. Daher ist man da schon stolz darauf.»

Das Ende des Standortes hat sich aber immer mehr abgezeichnet, so die Firma auf Anfrage. Vor allem steigende Produktionskosten, Exporteinschränkungen durch Zölle und eine sinkende Nachfrage wegen des stark schrumpfenden Marktes für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren haben die Planung einer Werksschliessung notwendig gemacht, heisst es.

Gespräche mit den Mitarbeitenden 

Die rund 300 Mitarbeitenden haben die Nachricht am Dienstag erhalten. Viele von ihnen stünden noch unter Schock und wissen nicht, wie es für sie beruflich weiterlaufen soll. Bis März laufen die Gespräche noch und auch die Unia hat sich mittlerweile eingeschaltet. Die Gewerkschaft fordert einen fairen Sozialplan. Dabei kritisiert sie vor allem, dass ein Unternehmen, welches vor zwei Jahren noch Millionengewinne eingefahren hat, jetzt nicht einfach 300 Mitarbeitende entlassen könne.

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(red.)

veröffentlicht: 22. Februar 2023 20:12
aktualisiert: 6. April 2023 07:07
Quelle: ArgoviaToday

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