Quelle: ArgoviaToday / Severin Mayer
Die 34-jährige Grünen-Nationalrätin Irène Kälin ist studierte Islamwissenschaftlerin und hat einen Master in Religionskulturen. Sie ist engagierte Linkspolitikerin, die sich im Aargau durchsetzte. Sie setzt sich ein für eine menschliche Asyl- und Sozialpolitik, für Klimaschutz, für starke Rechte von Arbeitnehmenden sowie für mehr Krippenplätze. Und sie kämpft gegen Atomkraftwerke. Es sei eine unglaublich grosse Ehre und Freude, so Kälin gegenüber Tele M1. «Es ist eine wunderbare Aufgabe die Stellvertreterin für alle Schweizerinnen und Schweizer sein zu dürfen».
Quelle: TeleM1
Nicht nur Irène Kälin freut sich, sondern auch ihre Familie. Ihr Partner Werner De Schepper sagt nach der Wahl: «Ein wahnsinniger Moment! Nur 200 Schweizerinnen und Schweizer konnten ja bisher Nationalratspräsidentin oder Nationalratspräsident sein. So gesehen ist die klar ein aussergewöhnlicher Moment.»
Ein Jahr lang höchste Schweizerin
Die Ratspräsidentin leitet die Verhandlungen des Rats, legt im Rahmen der Sessionsplanung des Büros die Tagesordnung fest, leitet das Ratsbüro und vertritt den Rat nach aussen. In der Regel äussern sich Ratspräsidenten und -präsidentinnen nicht zur Sache und stimmen nur dann mit, wenn die Zustimmung der Mehrheit der Mitglieder jedes Rates erforderlich ist. Bei Stimmengleichheit fällt er oder sie den Stichentscheid.
Aargau stellte drei Frauen
Vor Irène Kälin waren bereits die ehemalige FDP-Nationalrätin und Ständerätin Christine Egerszegi, sowie die frühere SP-Ständerätin Pascale Bruderer im Amt der höchsten Schweizerin. Das freut Kälin besonders. Mit Karl Renold war zuletzt in den 50er Jahren ein Aargauer höchster Schweizer. Das freut Kälin besonders: «Wenigstens haben wir hier in den letzten Jahren eine Mehrheit. Ansonsten haben wir momentan ja einen rein männlichen Regierungsrat im Kanton Aargau.» Ihre Amtsfeier will Kälin pandemiebedingt im Sommer nachholen.
(web/umt)