Ursprünglich war der Start des vom EDA gecharterten Flugzeugs in die usbekischen Hauptstadt am Samstag geplant. Wegen der prekären Lage am Flughafen in Kabul wurde er kurzfristig verschoben. Die internationale Evakuierungsaktion über eine Luftbrücke nach Taschkent war deswegen am Samstag eingeschränkt worden, wurde am Sonntag aber fortgesetzt.
Damit der Flughafen in Taschkent für neue militärische Flugzeuge frei wird, müssen die Evakuierten schnell nach Europa weiterfliegen. Die am Montagmorgen in Zürich gestartete Swiss-Maschine soll einen konkreten Beitrag der Schweiz an die internationale Evakuierungsaktion leisten, wie das EDA schreibt.
70 lokale Angestellte mit Familien
Am Sonntag konnten zum ersten Mal auch lokale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kooperationsbüros der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) mit ihren Familien ins Innere des Kabuler Flughafens gelangen. Nach EDA-Angaben handelt es sich um 70 Personen.
Die deutsche Bundeswehr flog sie über ihre Luftbrücke nach Taschkent, wo sie auf den Flug in die Schweiz warten. Zudem wurden 30 Personen mit Schweizer Bezug ausgeflogen. Das EDA arbeitet «mit Hochdruck, dass weitere Personen Kabul verlassen können».
Das Swiss-Flugzeug nahm auf dem Hinflug nach Usbekistan Schutzmaterial gegen die Covid-19-Pandemie mit. Die Armeeapotheke lieferte rund 1,3 Millionen Medizinalmasken für die dortigen Gesundheitsbehörden.
Mit an Bord sind acht Mitglieder des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH). Zwei Ärzte versorgen die Passagiere auf dem Rückflug. Die anderen Entsandten verstärken das Team in Taschkent. Den Flug begleiten auch acht Mitarbeitende des Bundesamts für Polizei (fedpol). Sie sind für die Sicherheit an Bord zuständig.