In der Pandemie habe der Staat eine Vollmacht erhalten, sagte Blocher in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Das sei gefährlich. Die Politiker neigten immer dazu, ihre Macht auszudehnen, wenn sie nicht daran gehindert würden.
Anzeichen für eine Diktatur seien da, wiederholte Blocher frühere Aussagen seiner Tochter, SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher. Die Gelegenheit dazu sei gross. Eine Diktatur lasse sich auch scheindemokratisch einführen.
Die ausserordentliche Lage verleihe dem Bundesrat ausserordentlich viel Macht. Der Rechtsstaat werde übergangen - vielleicht sogar legal. Die Verwaltung diktiere diktatorisch, was zu machen sei. Das gelte es, ernst zu nehmen.
Auf die Frage, ob sich die SVP nicht stärker von fanatisierten Impfskeptikern abgrenzen sollte, sagte Blocher, heute würden ehrsame Bürgerinnen und Bürger wie zum Beispiel die Freiheits-Trychler verdammt, nur weil sie eine andere Meinung verträten.
Blocher verteidigte SVP-Bundesrat Ueli Maurer, der sich am Wochenende an einem Anlass demonstrativ ein Shirt der Freiheits-Trychler übergestreift hatte. Es bleibe festzuhalten, dass Maurer sich zu diesen Leuten gesellt und mit ihnen gesprochen habe. Dies auch aus Solidarität mit freiheitlich Andersdenkenden.
Er selbst habe sich impfen lassen, weil er nicht krank werden wolle, sagte Blocher. Aus Eigennutz. Die Spritze sei zu 95 Prozent sicher. Bei Rückfällen verlaufe die Krankheit milder als bei Ungeimpften. Dass Corona-Tests künftig etwas kosten, befürwortet Blocher.