Quelle: CH Media Video Unit / Silja Hänggi
Bei den Brienzerinnen und Brienzern ist die Hoffnung auf eine Rückkehr in ihr geliebtes Dorf seit dem Freitagmorgen wieder etwas grösser. Ein Grossteil der Felsmasse ist in der Nacht ins Tal gerutscht.
Auch bei der Familie Liesch, die seit der Evakuierung in Mon Unterschlupf fand, spürt man eine gewisse Erleichterung. «Ich bin froh, dass nach fünf Wochen nun endlich etwas hinunterkam», sagt Familienvater Gian Liesch, als er auf den Rutsch blickt. Sein Haus und sein Land, welches er bewirtschaftet, blieben von den Felsen verschont. «Jetzt wäre es natürlich schön, wenn es Entwarnung geben würde und wir ins Dorf zurückkehren könnten», fährt er fort.
Dass dies aber schon bald passiert, hält Liesch für unwahrscheinlich: «Ich denke, dass wir nun wieder die Phasen durchlaufen werden – und dann vielleicht irgendwann zurückkönnen.» Liesch betont aber auch, dass die letzten Wochen sie demütig gemacht hätten. «Wir haben in den letzten Wochen gelernt, dass man nicht zu viel Hoffnung haben darf. Wir müssen von Tag zu Tag schauen», sagt der Landwirt.
Auch seine Frau spricht von einer gewissen Erleichterung. Sie hofft nun, dass bald mehr Klarheit für die Zukunft herrscht. «Ich hoffe, dass wir bald erfahren, wie es im Herbst aussieht und dass mein Leben zur Normalität zurückkehrt», sagt sie mit nachdenklichem Blick. Auch sie geht nicht davon aus, dass das Dorf bald wieder bezogen werden kann. «Hoffnungen mach mir keine, da wird man nur enttäuscht.»