Politik

Das sind die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Wahlbarometer

22.03.2023, 17:36 Uhr
· Online seit 22.03.2023, 17:00 Uhr
Sieben Monate vor den nationalen Wahlen zeigt der SRG-Wahlbarometer, wie Schweizerinnen und Schweizer abstimmen würden. Das Forschungsinstitut präsentiert nach der Umfrage bei über 27'000 Schweizerinnen und Schweizer seine Ergebnisse.
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Klimawandel, Ausländer und Krankenkassen sind für Schweizer am wichtigsten

Fast 30 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer empfinden den Klimawandel und die Energiewende als relevant für den Wahlentscheid. Weitere 13 Pozent empfinden das Thema als wichtig, aber nicht relevant für den Wahlentscheid.

Auf dem zweiten Platz der wichtigsten politischen Herausforderungen folgen die Themen Zuwanderung und Ausländer. Zudem sehen die Befragten Krankenkassenprämien, soziale Sicherheit und Lebenshaltungskosten als wichtig, aber nicht so relevant für einen Wahlentscheid wie Klimawandel und Zuwanderung. Hingegen hinterlassen Debatten um Wokeness und Cancel-Culture nur wenig Spuren. Auch die Arbeitslosigkeit und der Lohndruck sehen nur vier Prozent als zentrale Herausforderung.

Wer hat am meisten Einfluss im Bundesrat?

Seit dem letzten Wahlbarometer sind zwei neue Bundesräte in die Regierung eingezogen: Elisabeth Baume-Schneider und Albert Rösti. Wie viel Einfluss haben sie auf das Gremium? Baume-Schneider befindet sich noch auf dem letzten Platz. 58 Prozent denken, die SP-Bundesrätin habe wenig Einfluss auf ihre Kolleginnen und Kollegen. Rösti hingegen steigt gleich auf Platz drei ein, 19 Prozent der Befragten empfinden, dass er viel Einfluss hat.

Auf den vordersten Plätzen stehen Karin Keller-Sutter und Alain Berset. Berset galt schon vor Corona als besonders einflussreiches Mitglied des Bundesrats. Während der Pandemie baute er seine Position nochmals aus. Keller-Sutter hat ihren wahrgenommenen Einfluss als Finanzministerin stark ausgebaut. Bei der letzten Umfrage war dieser noch bei 32 Prozent.

Es geht doch nicht so stark nach rechts

Letztmals hatte die SVP noch den grössten Zuwachs im Vergleich mit den letzten Nationalratswahlen 2019. Die Partei ist nun aber im Gleichstand mit der SP, beide sollen je ein Prozent dazugewinnen. Ebenfalls zusätzliche Wählerinnen sollen FDP und GLP bekomen (je 0,5 Prozent). Die Mitte hingegen verliert ein halbes Prozent an Wählenden. Schlusslicht bilden die Grünen mit einem Verlust von 2,5 Prozent.

Grüne kehren wieder zurück zur SP

Im Vergleich zur Umfrage vom Oktober 2022 habe sich das Ergebnis der SP am meisten verändert. Damals verzeichnete die Partei noch einen leichten Verlust. Das aktuelle Ergebnis deute zwar auf keinen signifikanten Zuwachs hin, jedoch liege dieser über der negativen Tendenz der letzten Jahre. Ein Teil der Wählenden, die 2019 zu den Grünen wechselten, scheint laut dem Wahlbarometer wieder zur SP zurückzukehren.

Es zeichne sich zwar noch immer eine Verschiebung nach rechts ab, aber keine so starke wie in der letzten Umfrage. Dies, obwohl die aktuelle Debatte über Flüchtlinge und die 10-Millionen-Schweiz vergleichbar sei mit der Situation von 2015, als es einen Rechtsrutsch gab. Das Thema Migration sei aber weniger präsent als vor acht Jahren.

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Welche Präsidentinnen und Präsidenten haben einen positiven Einfluss auf ihre Partei?

Bei den Parteipräsidenten steht noch immer Thierry Burkart der FDP an erster Stellen. 69 Prozent der FDP-Wählerinnen und -Wähler denken, er hat einen positiven Effekt auf das Abschneiden der Partei. Auf ihn folgen Gerhard Pfister (Die Mitte, 65 Prozent), Jürg Grossen (GLP, 54 Prozent) sowie das Co-Präsidium der SP aus Mattea Meyer und Cédric Wermuth (50 Prozent). Danach folgen Marco Chiesa (SVP) mit ebenfalls 50 Prozent und als Schlusslicht Balthasar Glättli (Grüne) mit 43 Prozent positivem Effekt auf das Ergebnis seiner Partei.

Aus dem Ergebnis von Grünen-Präsident Glättli zieht die SRG eine auffällige Erkenntnis: Mehr als ein Fünftel der Wählenden seiner Partei können oder wollen seinen Einfluss nicht einschätzen. Fünf Prozent schreiben ihm zudem einen negativen Einfluss auf die Grünen zu.

veröffentlicht: 22. März 2023 17:00
aktualisiert: 22. März 2023 17:36
Quelle: Today-Zentralredaktion

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