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Das solltest du tun, wenn dein Auto plötzlich brennt

· Online seit 30.01.2024, 21:22 Uhr
Erst züngeln Flammen aus dem Motorraum und wenig später brennt das ganze Auto. Immer wieder machen Fahrzeugbrände mit spektakulären Bildern auf sich aufmerksam. Doch sind solche Feuer wirklich häufiger geworden?

Quelle: CH Media Video Unit / Mercedes geht mitten in Horgen in Flammen auf / Video vom 4. Dezember 2023.

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Es ist ein Alptraum-Szenario: Mitten auf einer Fahrt füllt plötzlich Rauch den Innenraum eines Autos, Flammen schlagen aus dem Motorraum, das Fahrzeug brennt plötzlich lichterloh. Genau das ist Lenkenden in letzter Zeit immer wieder passiert. Über mehr als 30 Fälle von Fahrzeugbränden haben die Today-Portale in den vergangenen drei Monaten berichtet. Zwölfmal brannten Autos, Lastwagen oder Lieferwagen im Januar 2024, je zehnmal gingen Fahrzeuge im November und Dezember 2023 in Flammen auf.

Der spektakuläre Eindruck täuscht

Fahrzeugbrände sind sowohl für die Betroffenen als auch für Augenzeuginnen und -Zeugen eine einschneidende Erfahrung. Vielleicht ist das der Grund, warum Videos und Fotos davon ihren Weg in die Medien finden. Eine Häufung von Fahrzeugbränden lässt sich in den vergangenen Monaten aber nicht feststellen. Das bestätigen Auto-Experten wie die Versicherung Mobiliar auf Anfrage von ZüriToday. «Wir können keine Zunahme von Fahrzeugbränden feststellen», sagt Carmen Broger, Sprecherin der Mobiliar. «Im Gegenteil: Es ist in den vergangenen Jahren ein leichter Rückgang festzustellen.»

Woran liegt es überhaupt, dass Fahrzeuge anfangen zu brennen? Der Hauptgrund für plötzliche Autobrände seien Kurzschlüsse sowie der Kontakt von Flüssigkeiten wie Öl, Benzin oder Diesel mit heissen Bauteilen, sagt Yasemin Wirz vom Automobil Club der Schweiz (ACS). Weitere Gründe sind laut Mobiliar heiss gelaufene Bremsen sowie Vergaserbrände bei älteren Fahrzeugen.

Mehrere Brandquellen lauern im Fahrzeug

Vereinfacht lässt sich also sagen: Bei Fahrzeugbränden kommen zwei Dinge zusammen, die eine verhängnisvolle Mischung ergeben: hohe Temperaturen und brennbare Flüssigkeiten. Eine genauere Erklärung gibt es von Christian Rutz, Werkstattchef der Mazda-Garage im st.gallischen Zuzwil. In den meisten Fällen seien Fahrzeugbrände auf eine mangelnde Wartung zurückzuführen, sagt Rutz gegenüber dem «Tagblatt». Zwar könnten auch von der Elektronik Brände ausgehen, doch sei dies eher selten der Fall. Weit häufiger seien spröde Gummiteile und Schläuche sowie beispielsweise durch Marder beschädigte Isolationen für Auto-Feuer verantwortlich.

Bei regelmässiger Wartung können laut Christian Rutz viele dieser möglichen Risiken ausgeschaltet werden. Doch es gebe noch weitere Ursachen. So könne die Betankung mit dem falschen Treibstoff auch zu einem Fahrzeugbrand führen. Rutz rät Fahrzeug-Besitzenden ausserdem, darauf zu achten, wo sie ihr Auto hinstellen: «Kommt der heisse Katalysator mit einem gut brennbaren Untergrund wie einem abgeernteten Getreidefeld in Berührung, kann auch dies zu einem Brand führen.»

E-Autos brennen nicht häufiger, aber länger

Eine besondere Herausforderung seien Elektroautos, fügt Yasemin Wirz an. Diese würden zwar nicht häufiger brennen als Verbrenner, das Feuer sei in ihrem Fall aber schwieriger zu löschen. Damit steige auch die Wahrscheinlichkeit, dass das ganze Auto den Flammen zum Opfer fällt. Das Problem sind hier vor allem die Akkus, mit denen E-Autos betrieben werden. Insbesondere bei einer Beschädigung der Hochvoltbatterie, in der elektrische und chemische Energie gespeichert sind, kann es zu Bränden kommen. Diese zu löschen, ist aufwändiger und zeitintensiver.

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Wer einen Autobrand miterlebt hat, berichtet oftmals von einem lauten Knall. Hier kann aber Entwarnung gegeben werden. Die Wahrscheinlichkeit einer Explosion, wie man sie aus Actionfilmen kennt, ist sehr klein, sagt Yasemin Wirz vom ACS. Trotzdem kann ein Autobrand für die Insassen gefährlich werden. Wenn du während der Fahrt also Rauch oder ungewöhnliche Hitze im Auto feststellst, solltest du:

  • sofort an einer geeigneten Stelle anhalten und den Motor ausschalten
  • das Fahrzeug schnell verlassen
  • allenfalls Mitfahrende aus dem Fahrzeug holen
  • dich in Sicherheit begeben, Rauchgase aus Fahrzeugbränden sind giftig
  • die Feuerwehr alarmieren und über den Typ des brennenden Fahrzeugs informieren (E-Auto oder Verbrenner)
  • versuche, den Brand zu löschen, falls ein Feuerlöscher vorhanden ist
veröffentlicht: 30. Januar 2024 21:22
aktualisiert: 30. Januar 2024 21:22
Quelle: ZüriToday

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